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MoX Soundcheck KW 1615.04.2024











Texte: Horst E. Wegener


Tusks: GOLD (VÖ: 12.4.)
Was die Musik von Emily Underhill alias Tusks so besonders macht: Diese beherzt angegangene Sound-Balance in all ihren Kompositionen, um dunkle Elektropop-Melodien mit gefälligen Synthesizer-Klängen offensiv zu verzahnen. Sobald uns Hörer dann die engelsgleich über den Soundlandschaften schwebende Gesangsstimme der Multiinstrumentalistin auf Wolke Sieben katapultiert, haben die Tracks ihr Ziel erreicht – und wir können entspannen. Ist´s nicht wunderbar, wie sich trotz jener anhaltenden Atmosphäre der Melancholie Düsternis und Eingängigkeit die Waage halten? Kein Wunder, dass die Einsamkeitsballade „Fall in to you“ der Londonerin in pandemischen Zeiten metropolen Nightlifern die perfekte Lockdown-Hymne lieferte. Mit „Gold“, ihrem dritten Album bleibt sich Tusks treu, taucht sie in ihren bewährten Mix aus sanften Dreampop-Klängen  und sphärischen Indie-Electronica-Tracks ab. Absolut tanzbar.


Lizz Wright: SHADOW (VÖ: 12.4.)
[font=Bembo]Gegen Ende 2003 waren Jazzkritiker und –hörer rund um den Globus einer Meinung, dass ihnen übers Jahr wohl kein vergleichbares Debütalbum untergekommen sei, das sie ähnlich überzeugt hätte wie Liz Wrights „Salt“. Obwohl die 1980 als Tochter eines Pfarrers zur Welt gekommene Südstaatlerin schon früh im Auftrag des Herrn unterwegs war, dem sie von klein auf in Kirchenchören ihre Stimme schenkte, ging es Daddys Girl zusehends mehr darum, sich auf ihrer musikalischen Forschungsreise durch die weite Welt der Musikstile nicht einengen zu lassen. Gut 20 Jahre später reicht das Repertoire von Jazz und Gospel über Soul und R[/font]´[font=Bembo]n[/font]´[font=Bembo]B bis hin zu Pop, Blues und Stücken in der Singer/Songwriter-Tradition, wirken die Tracks aber trotz dieser stilistischen Bandbreite stets wie aus einem Guss.[/font][font=Bembo] [/font]


Black Lives II: PEOPLE OF EARTH (VÖ: 19.4.)
Gut zwei Jahre nach Veröffentlichung ihres ersten Doppelalbums „From Generation to Generation“ schiebt das aus aller Herren Länder zusammengetrommelte Musikerkollektiv um den US-amerikanischen Bassisten Reggie Washington und die belgische Produzentin Stefany Calembert das nicht minder ambitionierte Nachfolgeprojekt „People of Earth“ hinterher. Erneut hat man sich dem Kampf für Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Vielfalt verschrieben, geht ihn mit den Mitteln und der Macht der Musik an. Die Songs schlagen musikalisch einen Bogen vom Genre Jazz hinüber zu Soul, Funk, HipHop und Blues, massieren uns mal balladesk das Herz oder geraten zum rappend-mitreißenden Appell. Fünfzehn Tracks, die einem dank positiver Botschaften Hoffnung in diesen finsteren Zeiten vermitteln – da capo.  


UB 40: UB 45 (VÖ: 19.4.)
Spätestens mit ihrer Reggae-Variante von Neil Diamonds Sixties-Klassiker „Red, red Wine“ lieferten UB 40 den Radiostationen in den 1980ern einen Song, der sich weltweit zum Chartrenner mausern konnte. Wobei es den Briten schon zuvor gelungen war, sich dank ihrer Liebe zu den Rhythmen der Karibik in der landauf landab von Punk und New Wave dominierten europäischen Musikszene als die gemeinsame Stimme für Weiße und Schwarze durchsetzen zu können. Während die Truppe aus Birmingham in den Texten ihrer eigenen Songs mit Feuereifer sozialen Themen wie Rassismus oder Arbeitslosigkeit eine Lanze brach, legte man in puncto Verpackung auf karibische Gute-Laune-Rhythmen Wert. Dass UB 40 zum 45-jährigen Jubiläum mitreißend wie eh und je klingen, obwohl kaum noch Gründungsmitglieder aktiv sind, hätte wohl niemand erwartet. Wie wunderbar.


No Man´s Valley: CHRONONAUT COCKTAILBAR/ FLIGHT OF THE SLOTHS (VÖ: 19.4.)
Nur nie den Kopf in den Sand stecken um depressiv Trübsal zu blasen, beschwor man bei der niederländischen Psychedelic-Bluesrock-Combo No Man´s Valley den Durchhaltewillen, als Corona der Kulturbranche weltweit eine Zwangspause verordnete. Solange ihnen Liveauftritte vor Publikum pandemiebedingt untersagt waren, verlegten sich die fünf Jungs aus dem Limburger Winzkaff Horst eben aufs Songschreiben fürs neue Album. Mit Erfolg, denn schlussendlich konnte die Truppe sogar doppelt punkten: Einerseits mit dem mehr als 18 Minuten langen „Flight…“-Track, der uns die guten alten Psychedelic-Zeiten der frühen Pink Floyd oder der Doors ins Gedächtnis ruft, andererseits mit den „Chrononaut…“-Kompositionen, die mal progressiv tanzbar funktionieren, dann wieder introvertiert verschachtelt wirken. Quasi zwei Longplayer zum Preis von einem - nur digital oder auf Vinyl erhältlich.

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