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Der Schlachthof wird zur feministischen Bühne30.05.2023

Text und Foto : Thea Drexhage



Dafür gibt es dann drei Tage voller Workshops von Boxen bis Löten, Filme, Ausstellungen, Literatur, Performance und natürlich auch Musik. Eine Künstlerin wird dabei Nashi44 sein. Die Berliner Rapperin war erst kürzlich als Support von Frittenbude in Bremen und konnte beim Publikum mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nashi44 setzt sich in ihren bisher veröffentlichten Singles und EPs metaphorisch und sarkastisch mit ihrer Identität und den damit einhergehenden Stereotypen unserer Gesellschaft auseinander. Dabei nimmt die Berlinerin kein Blatt vor den Mund und strotzt nur so vor „Asia Berlin Pussy Power“ – Big Dick Energy war gestern. Schon in der Schule engagierte sie sich musikalisch und studierte schließlich eine Zeit lang Jazz- und Popgesang an der Universität Leipzig, bevor sie sich gänzlich ihrem eigenen Schaffen widmete. Als viet-deutsche Frau sieht sich die Musikerin mit etlichen Vorurteilen konfrontiert und gerade in der Coronapandemie wurden diese für asiatisch gelesene Personen noch schlimmer. Diese Erfahrungen verarbeitet sie auf ihrer 2022 erschienenen EP „Asia Box“ in dem Song „Virus in der DNA“. „Erst modern Minority/dann gelbe Gefahr/ erst unsichtbar/ auf einmal Virusschleuder/ in der Bahn meide ich Blicke seit Corona/ alle haben plötzlich Angst vor mir und meiner Mama“ heißt es darin. Aber auch Erfahrungen mit (Alltags)Rassismus vor der Pandemie werden verarbeitet, wie die ewige Frage nach der Herkunft, die Nashi44 eiskalt mit „Aus der Pussy“ beantwortet. Auch mit „Bubbletea“ oder „Suck On My Spring Roll“ spielt Nashi44 bewusst mit ihr entgegengebrachten Klischees, Vorurteilen und Beleidigungen und entwaffnet so jene, die ihr kritisch begegnen. Nashi44 zeigt erfolgreich, wie man Rap und Politik modern vereinen kann und es ist somit kein Wunder, dass sie sich nun Festivalbühnen mit etablieren Größen wie Ebow teilen kann.


Tickets für das 13° Festival gibt es auf www.dreizehngradfestival.de oder im lokalen Vorverkauf im Cine k oder dem Kulturzentrum Schlachthof.