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Fünf Millionen sind ein Haufen Geld...07.12.2022



Text und Foto: Thea Drexhage
Das erste Jahr des vorerst auf nur drei Jahre befristeten Projekts ist um, und der Fahrplan für die kommenden Maßnahmen zur Optimierung und Anpassung der beiden Landesliegenschaften Schlossgarten und Eversten Holz steht, auch, wenn sich die präsentierenden Akteure und die beiden Vereine nicht in allen Punkten einig zu sein scheinen. Ein Kernpunkt der Maßnahmen stellt die Anpassung der urbanen Naturräume an den Klimawandel dar, der sich in beiden Landesliegenschaften auf ganz verschiedene Art und Weise zeigt.
Während sich im Eversten Holz vor allem die Dürre des letzten Jahres mit dem Austrocknen der Pferdetränke und Krankheiten bei flachwurzelnden Bäumen bemerkbar macht, leidet der Schlosspark zum Beispiel im Frühjahr durch zu hohe Wasserstände, die unter anderem Apfelbäumen im Küchengarten zum Verhängnis wurden. Aus diesem Grund sind für die Sanierung der Pferdetränke und der Grabensysteme, der Anlage von versickerungsfähigen Wegen und dem Rückbau der Hausbäke 2.000.000 Euro eingeplant. In den Baumerhalt und die klimaneutrale Neubepflanzung, welche sich an die Gegebenheiten der Böden in den Anlagen anpasst, werden voraussichtlich 850.000 Euro investiert. Weitere Kosten entstehen bei Unterstützungsprojekten für die Fauna, wie Nisthilfen für Vögel und Insekten, aber auch das Aufstellen von Bänken, Informationstafeln und Mülleimern ist unter dem Punkt „bauliche Maßnahmen“ miteinbezogen, sodass dieser Abschnitt mit etwa 3.700.000 Millonen Euro zu Buche schlägt.
Natürlich ist es in erster Linie wichtig, die beiden Liegenschaften für die kommenden Jahrzehnte klimafest zu machen, um Flora und Fauna zu schützen, aber die Parks dienen zusätzlich auch der Naherholung der Oldenburger*innen, sodass auch in diesem Bereich durch die Universität geforscht wurde. So werden die restlichen knapp 1.300.000 Euro in nicht-bauliche Maßnahmen investiert, die unter anderem eine Wanderausstellung und Hands-On-Stationen im Eversten Holz beinhalten sollten, um die Bürger*innen näher an das laufende Projekt zu bringen.
Konfliktpotenzial in diesen Plänen bietet vor allem die Wasserfrage. Während die Präsentierenden deutlich machen, dass das Eversten Holz zu einem autark funktionierenden Ökosystem gemacht werden soll, ohne, dass beispielsweise Wasser aus anderen Quellen bezogen werden muss, stellt sich der Verein der „Freunde des Eversten Holz“ die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, zusätzliche Wasserspeicher bzw. Zisternen einzurichten, die bei Dürre die Pferdetränke mit Wasser versorgen. Während es eine große Verantwortung birgt, mit solch einer Fördersumme die richtigen Entscheidungen zu treffen und erfordert, dass Akteure der Stadt, des Landes und der entsprechenden Anlagen eng zusammenarbeiten, scheint es streckenweise, als sei die Sicht der Vereine, die sich ebenfalls auf tiefer Ebene mit den Liegenschaften beschäftigen, außen vor gelassen worden.

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