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Die Vielen15.05.2019



Text und Foto: Christoph Kielmann

Mit der Erklärung der Vielen wollen sich Kultureinrichtungen im ganzen Land gegen Rechtspopulismus und für eine plurale und offene Gesellschaft bekennen. „Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteur*innen dieser gesellschaftlichen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenüber. Rechte und nationalistische Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne und Programme eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur“, so die Erklärung. Die UnterzeichnerInnen wollen nun Debatten fördern und sich für einen kritisch-aufklärerischen Dialog einsetzen. In Oldenburg und im Nordwesten der Bundesrepublik will man die Inhalte der Erklärung jetzt mit einem Aktionszeitraum ausfüllen. Am 8. Mai, dem Tag an dem der Entwurf des Grundgesetzes vom parlamentarischen Rat gebilligt wurde, stellten VertreterInnen der Vielen das Programm zum Aktionszeitraum vor, der vom 15. Mai bis zum 22. Juni laufen wird. „Das Grundgesetz entstand aus den Erfahrungen einer Zeit, in der es keine Kunst und Kulturfreiheit gab, heute wird die Freiheit der Kunst wieder von Rechtspopulisten infrage gestellt“, so Gesine Geppert vom Oldenburgischen Staatstheater. Die Initiative zu einer Erklärung der Vielen im Nordwesten ging vom Oldenburgischen Staatstheater aus. „Inzwischen ist ein großer Kreis zusammengekommen, der weiterhin offen ist für neue Mitglieder“, erklärte Silke Fennemann, von der Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH (OTM). Die Vielfalt spiegelt sich dabei auch in der Aktionswoche wieder. Neben Veranstaltungen in Oldenburg, gibt es auch solche in Bremerhaven, an der VHS Norden oder an der Landesbühne in Wilhelmshaven. „Das Programm soll Institutionen aller Sparten miteinander verbinden, Museen, Theater, Vereine und auch Akteure aus Kommunen“, erklärt Irina Eifert von der VHS Norden/Aurich.
Zu den Highlights der Aktionswoche soll dabei ein gemeinsames Rudelsingen auf dem Oldenburger Schlossplatz gehören. Auf diese Weise wollen die Vielen ein sichtbares Signal setzen für eine demokratische Fortentwicklung der Gesellschaft.
Am 8. Juni wollen sich die Vielen daher auf dem Schlossplatz zusammenfinden. Unterstützt werden sie dabei von Marcus Friedberg und Marco Neumann, die in Oldenburg durch ihr Mitsing-Format „Sing das Ding“ bekannt sind. Am 24. Mai soll derweil im Staatstheater auf einem „Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen über Migration und Leben an den Rändern der Ordnung diskutiert werden. Auch die Universität Oldenburg beteiligt sich am Programm, in der Werkstatt Zukunft soll am 11. Juni über Sprache und Integration gesprochen werden. „Der Aktionszeitraum stellt für uns den Auftakt dar, wir wollen auch in Zukunft weitere Veranstaltungen und Kooperationen auf die Beine stellen“, so Mareike Urfels vom Theater Wrede.


BU: „Freuen sich auf die Aktionswoche zur Erklärung der Vielen: (v.L.n.R.) Britta Hollmann (Landesbühne Niedersachsen), Silke Fennemann (OTM), Mareike Urfels (Theater Wrede), Gesine Geppert (Oldenburgisches Staatstheater), Irina Eifert (VHS Norden/Aurich) und Paula von Sydow (Stadt Oldenburg).

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