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Wer sind eigentlich... Tanja Löwe und Rufus?11.10.2023

Text und Foto: Thea Drexhage

Tanja Löwe ist, trotz ihres Nachnamens, nicht auf die Katz, sondern auf den Hund gekommen. Vor etwas über 5 Jahren sammelten sie und ihr damaliger Partner ihren Australien Shepherd Retriever Mix auf dem Rückweg ihres Insel Rügen Urlaubs ein. So ein Hund wäre doch ein schönes, neues Hobby. Schnell wurde dabei klar, dass Rufus, seine Rasse ist schließlich für große Intelligenz und Bewegungsdrang bekannt, gefordert werden müsse, um abends auch mal runterzufahren. „Das war wirklich viel Arbeit mit der ich anfangs nicht gerechnet habe und ich war teilweise echt überfordert. Die Dame, die uns Rufus vermittelt hat, hat selbst zwei Shepherds und konnte uns dann gute Tipps geben.“ Zu diesem Zeitpunkt war gerade eine Rettungshundestaffel hier im Nordwesten im Aufbau, aus der sich schließlich der Verein S.A.R. Suchhundestaffel Nord/West e.V. entwickelte der heute 15 Mitglieder mit ihren ganz unterschiedlichen Spürnasen umfasst, denn rassegebunden ist das Mantrailing nicht. Um die Hunde auf den Ernstfall vorzubereiten, wird zwei Mal pro Woche bei fast jeder Wetterlage (außer extremer Hitze) trainiert, auch, wenn Rufus und sei Frauchen nicht die allergrößten Fans von Regen sind. Dabei wird dann eine Versteckperson auf einer Strecke von ca. 500m versteckt und die Hunde suchen diese anhand von Geruchsindikatoren. „Dabei werden die Hunde immer mit unterschiedlichen Szenarien konfrontiert. So ein Hund arbeitet beim Suchen aber nicht linear, da muss man auch mal die dreifache Strecke laufen und braucht gutes Schuhwerk, denn bei den Einsätzen ist der Hund immer an der Leine.“, erklärt Tanja Löwe. Das erfordert eine Menge Vertrauen in das Tier, denn der Hund zeigt manchmal Wege an, die für den Menschen am anderen Ende der Leine absolut unlogisch erscheinen. „Rufus ist dabei immer sehr überzeugend, da muss man dann blind vertrauen.“, so Löwe. Aber natürlich reicht es nicht nur mit dem Hund zu trainieren, sondern es gilt auch Prüfungen und Sichtungen der  Hunde zu bestehen, um dann von der Polizei angefordert werden zu dürfen. Die Voraussetzungen dafür sind von Bundesland zu Bundesland unter-schiedlich, was auch mal zu Frust führen kann. „Nach aktuellem Stand dürfen wir in Bremen und Bremerhaven als Staffel arbeiten. Dafür werden wir dann von der Polizeidirektion Lüneburg angefordert. Wenn dann eine Spur von Bremen beispielsweise nach Delmenhorst verläuft, müssten wir an dieser Stelle aufhören und die Arbeit übergeben.“, erklärt sie. Andererseits sei es aber auch gut, dass es Statuten und Regelungen gibt, denn wenn die Hunde nicht vernünftig ausgebildet und überprüft werden, können im Ernstfall verheerende Fehler passieren. Lediglich etwas mehr Einigkeit unter den Bundesländern wäre für Tanja Löwe wünschenswert. In diesem zeitintensiven und manchmal nicht ganz einfachen Ehrenamt findet die Mehrfachmama ihren Ausgleich zum wuseligen  lebt. „Geboren bin ich in Bremen und dort auch noch in die Grundschule gegangen. Vor 33 Jahren sind wir nach Hude gezogen und auch, wenn ich mich in Bremen sehr heimisch fühle, möchte ich nicht aus Hude weg. Hier gibt es alles, was man braucht, und mit dem Hund ist man schnell im Grünen.“, schwärmt sie. Bis vor kurzer Zeit arbeitete Tanja Löwe noch in der Altenpflege. Eigentlich ein Beruf, der sie sehr erfüllte und ihr viel zurückgegeben hat: „Aber auf Dauer war das nicht mehr mit meiner Familie vereinbar. Ich habe auch bei einigen Kolleginnen gemerkt, wie distanziert diese irgendwann von ihren Kindern waren. Das wollte ich für mich nicht mehr, solange die Bedingungen für Pflegende nicht besser werden.“ Mit Fokus auf Familie und Rufus, der nach und nach auf seine nächste schwierige Prüfung zusteuert, geht es nun nach vorn.