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MoX - Veranstaltungsjournal
Wortgewaltig
Stylez Tyson aus Oldenburg21.11.2018

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />Wortgewaltig<br />Stylez Tyson aus Oldenburg

Die Hip Hop Kultur hat sich längst in Oldenburg etabliert. Rapper, Sprayer und Breakdancer haben sich zu einer kleinen aber feinen Community zusammengefunden. Teil eben dieser ist der Oldenburger Rapper Stylez Tyson, der aktuell sein drittes Album veröffentlicht hat. Dabei hat Stylez Tyson nicht nur klare Vorstellungen, wie seine Musik und seine Texte aussehen sollen, sondern auch, wie die Kommunalpolitik der Szene unter die Arme greifen könnte.

Musik gehört für Stylez Tyson einfach dazu. Schon mit vier Jahren spielte der Oldenburger in seiner ersten (kinder-)Band. Mit sechs Jahren lernte er Keyboardspielen und absolvierte erste Auftritte. Mit dreizehn trat dann der Hip Hop und vor allem der Rap in den musikalischen Kosmos von Stylez Tyson. Mit Freunden werden erste Gehversuche unternommen und es wird ausgiebig gefreestyled. Die Beats und die musikalische Untermalung bekommen die Nachwuchs-Rapper aus dem Internet. Mit der Zeit findet sich eine aktive Hip-Hop-Szene in Oldenburg zusammen. Letztere trifft sich beispielsweise in der Kaiserstraße 24 und die dortige WG erarbeitet sich in der Stadt einen legendären Ruf. „Meine Musik soll vor allem authentisch und ehrlich sein“, beschreibt Stylez Tyson seine Interpretation des Rap. Dabei orientiert er sich nicht am aktuellen deutschen Hip Hop, sondern rapt jenseits aktueller Trends. „Wichtig ist mir, dass möglichst viel selbst gemacht wird. Ich arbeite mit befreundeten Oldenburger Musikern zusammen und nehme nicht etwa Beats aus dem Internet“, erklärt er.
Seine Texte handeln dabei oftmals von der eigenen Lebenswelt: „Ich schreibe über Themen, die mir im Alltag begegnen, die ich sehe, erlebe und die mich oder mein Umfeld bewegen.“ Dabei thematisiert Tyson auch politische Themen: „Politik sind ja auch die vielen kleinen Themen und nur weil man zum Beispiel über Nazis rappt, ist das nicht gleich politisch.“ Doch die Politik bewegt Stylez Tyson nicht nur in seinen Texten. Auch die Oldenburger Hip-Hop-Szene spürt den Wegfall von Freiräumen für die eigene kulturelle Entfaltung: „Viele Plätze, an denen man früher Sprayen konnte oder sich zum jammen getroffen hat, sind weggefallen.“ Hier würde sich der Rapper mehr Unterstützung von Seiten der Oldenburger Politik wünschen: „Wohnungsbau ist natürlich auch wichtig, aber Räume für Workshops für Jugendliche wären auch klasse.“
Gerade abgeschlossen hat Stylez Tyson die Arbeit an seinem aktuellen Album. Nach „MastahMouthMixtape“ im Jahr 2011 und „Abgebrannt“ aus dem Jahr 2014 ist es schon die dritte Veröffentlichung des Rappers. Aufgenommen wurde es im eigenen Homestudio. Stylez Tyson rappte, mixte und nahm auf, arbeitete bei den Instrumentals mit Phire, Ceipek, Florian Krieg und DJ Snapshot zusammen. Der Titel trägt für Tyson dabei etwas Gesellschaftskritisches in sich. „Nach außen leben viele Menschen ihr bürgerliches Leben, aber jeder hat irgendwo Leichen im Keller“, erklärt er. Andererseits sei die Musik für ihn persönlich das größte Laster, denn sie fresse unglaublich viel Zeit. Zeit, die vielleicht dann für das Audiologie-Studium fehlt. Vertrieben wird die Platte erstmals ganz klassisch, über die Oldenburger Plattenläden Scheibenkleister und MTS.
„Derzeit arbeite ich bereits wieder an neuen Songs und Ideen, insbesondere arbeite ich mit Skinny Norris an Konzepten für Liveauftritte und möchte ein paar Feature-Projekte verwirklichen. „Darüber hinaus plane ich einige kleinere Auftritte mit Skinny Norris und sicher ist schon, dass wir im kommenden Sommer beim Tabula Razza Festival auftreten werden.“ Wünschenswert wäre mit Sicherheit auch ein Wiederaufleben der Hip-Hop-Bühne beim Oldenburger Stadtfest. „Vielleicht treten die Tabula Razza Veranstalter ja noch an mehr Oldenburger Hip Hopper heran, ich würde beratend zur Seite stehen.“

Text und Foto: Christoph Kienemann

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