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Loslassen: Gefühl ist unsere Stärke31.08.2021

Loslassen: Gefühl ist unsere Stärke

Text und Foto: Ralf Koch

„Ja das ist momentan noch eine Baustelle bei uns, das soll in der Zukunft noch ein bisschen besser werden“, gibt der Sänger, Gitarrist, Komponist und Namensgeber Majanko Bauer verlegen zu. „Das sind auch nicht alles große Gigs, aber wir bekommen dadurch Erfahrung und Sicherheit.“ So lange gibt es die Band nämlich noch gar nicht: In der jetzigen Fünferkonstellation erst seit 2019. Aber die Bilanz ist beeindruckend.
Los ging es für den Hobbygitarristen, als seine Großcousine 2016  auf ihn zukam und ihn fragte, ob sie zur Hochzeit seiner Tante ein paar Songs spielen wollten. Die Resonanz reichte, um es sofort auf eine Fortsetzung anzulegen. Nach den ersten Sologigs, u.a. in MANUs Kneipe am Börsenplatz, der immer ein offenes Ohr und Platz für Newcomer hat, stieß 2017 Gitarrist Andy dazu, ein weiteres Jahr später Francesco Huber mit seinem Piano. In dieser Besetzung treten sie erstmals beim „Klangecht Festival“ in der Innenstadt Wilhelmshavens auf  und landen direkt auf dem zweiten Platz. Im Folgejahr treten sie erneut an und dieses Mal gewinnen sie! 2019 wird das Line-Up weiter vergrößert: Mit Luna Hilbers am Saxofon und Tim Brockmann am Cajon wird ihr Akustiksound zwischen Indie, Folk, Pop und Rock passend erweitert und auf individuelle Art gefärbt. Für den erneuten Auftritt beim „Klangecht“ müssen sie zwar erneut als Trio auftreten, weil Tim und Andy beruflich verhindert sind, trotzdem belegen sie erneut den ersten Platz. „Gefühl ist unsere Stärke“, beschreibt Majanko das Motto der Band und versucht sich in einer Erklärung, warum sie eine so große Wirkung auf der Bühne erzeugen.
Der Hattrickversuch wird durch Corona ausgebremst, stattdessen bewerben sie sich beim Plattsound Wettbewerb mit nicht weniger Erfolg: Ihr Pop-Indie-Song „Wies“ wird das „beste plattdeutsche Lied des Jahres“. Als Gewinn dürfen sie einen Tag lang Studioluft schnuppern und bekommen bei der Produktion des Songs „dry'n iced season“ professionelle Hilfe von Arne Neurand. „Eine ganz neue Erfahrung. Normalerweise fallen mir Text und Musik in einem Rutsch ein und auch wenn die anderen ihren Beitrag hinzufügen, geschieht das rein gefühlsmäßig; ohne großen Plan. Einen Song derart auseinanderzunehmen, kannten wir gar nicht.“ Trotzdem bereitet dieser Tag das nächsten große Ziel vor: „Im Winter wollen wir eine CD-Produktion angehen, zumindest eine EP, gerne auch wieder mit Arne, damit wir auch mal etwas in der Hand haben, womit wir uns bewerben können“, schwärmt der Lockenkopf. Denn nur so können sie dem zweiten größeren Ziel näherkommen, überregional bekannt zu werden und vielleicht auch mal auf dem einen oder anderen Festival aufzutreten. Aber das sind Extras. Momentan genießen sie das gemeinschaftliche Erleben des Moments – im Proberaum, auf der Bühne, beim Zusammensein. „Es ist diese Lebensfreude und die positive Energie, die wir auch vermitteln wollen. Und Loslassen! Weg von der Perfektion. Machen ohne nachzudenken.“ Und für ihren neuesten Coup brauchten sie auch noch keine produzierte CD: In der diesjährigen Online-Ausgabe des Local Heros-Bancontests erreichten sie direkt das Halbfinale, für das sie am letzten Sonntag nach Hannover gereist sind, um mit professioneller Technik und Kamerateam ihren Beitrag aufzunehmen. „Und wenn der im Oktober online geht, sind wir natürlich auf jede Stimme angewiesen“. Da kann man nur hoffen, dass sie auf dem Bildschirm eine ähnliche Wirkung erzeugen können.


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