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„Reise mit zwei Unbekannten“ von Zoe Brisby22.03.2023



Interview und Foto: Thea Drexhage
Alex gibt bei seinen Interessen Reisen, Literatur und Museen an, weil er denkt, er kann nicht ehrlich schreiben, wofür er sich interessiert, denn es könnte ja eine nette, hübsche junge Frau bei ihm mitfahren wollen. Wenn er schreibt, dass er sich für alte Jazzmusik und Kräutertees interessiert, wäre das ja abschreckend. Maxine hat als Namen Max angegeben und ihre Interessen sind Tour De France, Whisky und Technik. Alex erwartet also einen alten, bärtigen, grimmigen Typ und Max erwartet eine schüchterne, verklemmte Studentin. Alex bekommt dann die Adresse und steht vor einem Altenheim. Dort steht eine alte Dame mit einem Koffer. Beide unterhalten sich und ärgern sich darüber, dass sie wohl verarscht worden sind, bis sie erkennen, dass sie einander suchen. Die Reise beginnt. Maxine möchte nach Brüssel fahren, um Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie glaubt, dass sie Alzheimer hat. Alex möchte nach Brüssel, um über seine große Liebe hinweg zu kommen. Während dieser Fahrt freunden sich beide an und Alex findet es nicht gut, dass Maxine die Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte und hofft, sie davon abbringen zu können. Maxine möchte Alex noch ein wenig Selbstvertrauen einflößen, als letzte gute Tat. Er hat Depressionen und hängt seit Jahren an dieser einen Frau. Trotz der ernsten Themen kommen die beiden immer wieder in sehr witzige Situationen. Insgesamt endet das Buch sehr hoffnungsvoll.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Katharina Brandes: Man gewinnt beide Figuren sehr schnell lieb. Man möchte die ganze Zeit wissen wie es weitergeht und man wünscht sich ein Happy End, hat aber gleichzeitig auch Angst vor dem Ende und möchte wie Alex Maxine von ihrem Plan abbringen. Man kann gut den Zwiespalt in Alex verstehen, der nicht möchte, dass Maxine stirbt, aber auch nicht will, dass sie zurück ins Altenheim muss, was sich für sie wie ein Gefängnis anfühlt. Mir gefällt, dass das Buch trotz des ernsten Untertons so lustig ist und mich immer wieder zum Lachen bringt. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen und es wird dadurch einfacher, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Beziehungen, die sich während der Geschichte noch zu anderen Leuten entfalten sind wirklich schön geschrieben und es werden immer wieder nette Charaktere eingeführt.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Katharina Brandes: Ich habe es als Leseexemplar hier im Laden entdeckt. Als erstes achte ich meist irgendwie auf das Cover und dieses hat mich direkt angesprochen. Auch der Klappentext hat mir gefallen, da ich im Moment gern solche Freundschaftsgeschichten lese. Der direkt lustige Einstieg mit den Profilen der beiden hat mir direkt gefallen.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Katharina Brandes:  Man kann es Leuten empfehlen, die gern Freundschaftsgeschichten oder Roadtripgeschichten lesen und etwas lustiges mögen. Es könnte Leuten gefallen, die auch „Ziemlich beste Freunde“ mochten. Auf Grund der verschiedenen Altersgruppen der beiden Hauptfiguren spricht es auch Leser jeden Alters an, da sich viele mit den beiden identifizieren können. Da Maxine so eine starke ältere Dame ist, kann das glaube ich auch ganz vielen Menschen Mut machen.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Katharina Brandes:  Zoe Brisby ist Kunsthistorikerin und lebt in Paris. Das ist der erste Roman, den sie geschrieben hat.

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