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Abwechslungsreiche Aufgaben31.07.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

Als sie dann in der Zeitung die Anzeige für die Stelle als Geschäftsführerin bei den Landfrauen entdeckte, schien das genau das Angebot zu sein, nachdem sie gesucht hatte: „Die Aufgaben, die darin beschrieben wurden, haben mich sehr angesprochen. Darin wurde nicht nur das kaufmännische berück-sichtigt, sondern auch die aktive Mitgestaltung stand im Fokus. Ich wusste bis dato von den Landfrauen nur, dass meine Tante dort Mitglied ist und habe es früher eher mit Kuchen backen und Radtouren machen verbunden, aber dann festgestellt, dass das ja doch völlig anders ist.“, erzählt sie. So gehört zu ihren heutigen Aufgaben einerseits die Mitgliederverwaltung – mit 180 Vereinen und 28.000 Mitgliedern gilt es, immer einen guten Überblick zu haben aber auch die aktive inhaltliche Mitgestaltung des Verbands – und die Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen, die neben Beruf und Alltag längst nicht alles allein stemmen können. Dabei geht es zum Beispiel um die Umsetzung des Landfrauentags, der alle zwei Jahre stattfindet, so auch 2024 in den Weser-Ems-Hallen. Dort werden etwa 600-700 Landfrauen erwartet und so eine Veranstaltung könne man im Ehrenamt nicht einfach nebenbei organisieren. Faszinierend dabei findet Simone Malz-Pelzer dabei vor allem die Themenvielfalt. So setzte sich der Landfrauenverband in diesem Jahr für die Aufstockung der Medizin-studienplätze an der Carl von Ossietzky Universität ein, dafür haben sie unter anderem 5000 Unterschriften gesammelt und sind ins persönliche Gespräch mit Politiker*innen gegangen. Gerade Themen wie die ärztliche Versor-gung ist etwas, dass Frauen auf dem Land sehr beschäftigt. Aber natürlich sind die Themen noch breiter gefächert. Gerade 12% der Frauen auf dem Land haben eine direkte Verbindung zur Land-wirtschaft, andere sind in ganz verschiedenen Arbeitsbereichen tätig oder in Familienzeit und gerade dort, wo Frauen ihre wirtschaftliche Grundlage bedroht sehen, sei viel Fingerspitzengefühl im Diskurs gefragt. Abseits dessen steht in diesem Jahr der Themen-schwerpunkt der Land-frauen unter dem Motto: saisonal und regional – und so wird beispielsweise schon an Schulen mit Kochkursen für die Kleinsten dafür sensibilisiert. Im nächsten Jahr soll es dafür um das klimaresistente Gärtnern gehen, was den Menschen aus der Region in Workshops und Seminaren näher-gebracht werden soll. „Wir wissen im Prinzip ja alle, was wir besser machen können und sollten, aber oft scheitert es dann an der Umsetzung. Wir möchten die Menschen dazu anregen, besser zu werden, denn gerade in der Gruppe kann man sehr viel voneinander lernen.“, so Pelzer-Malz. Sie selbst kommt aus Oldenburg und ist mit den Vorzügen der Stadt aufge-wachsen. Was die Frauen auf dem Land alles bewegt, lernte sie nach und nach mit ihren neuen Auf-gaben kennen. „Ich habe für mich festgestellt, dass man vieles für selbstverständlich ansieht, wenn man aus der Stadt kommt. Das ist im ländlichen Raum ganz anders. Mobilität und ärztliche Versorgung sind zwei große Punkte, die die Landfrauen beschäftigen, aber auch, mehr Menschen im Ländlichen für das Ehrenamt zu begeistern.“, erklärt die 48-Jährige. Und auch, wenn der berufliche Wechsel für sie genau die richtige Entscheidung war, muss man manchmal auch einfach den Kopf freibekommen. Jüngst entdeckte sie ein neues Hobby für sich: das Kite-Surfen, bei dem Oldenburgs Nähe zur Nordsee eine optimale Voraus-setzung ist, durch die Gezeiten sind die Zeitfenster aber oft klein. „Im Sommer geht es dann aber auch häufiger Mal kurzfristig an die Ostsee.“, gesteht sie.

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