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MoX Soundcheck KW3713.09.2023











Texte: Horst E. Wegener


Plattenbau: NET PROPHET (VÖ: 8.9.)

Selbst Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer stand Berlin noch im Ruf, Künstlern Freiräume zu gewähren, in denen sie ex- perimentieren und sich hem-mungslos austoben könnten. Plattenbau, 2011 gegründet, lässt sich als Paradebeispiel für diese Nischenkultur heranziehen: Vier Musiker - aus den USA, England und Schweden stammend, mit ihrem jeweils nach Spreeathen verlegten Arbeits- und Lebensmittelpunkt -, puzzeln aus einer Vielfalt unterschiedlichster Stile wie Noise- oder Krautrock, New Wave, Punk, Soul, Elektronik und Techno einen unverkennbar eigenen Sound zusammen. Das klingt auch auf dem dritten, jetzt anstehenden Longplayer mal rotzig experimentell, mal verblüffend tanzbar.

Fieh: III  (VÖ: 15.9.)

Sofie Tollefsbol, deren Kosename „Fieh“ der norwegischen Fusion-Pop-Band aus Oslo zu ihrem Bandnamen verhalf, zieht ihr Frontfrau-Ding auch auf „III“ kompromisslos durch, indem sie sinnlich seufzt und ungestüm röhrt, begleitet vom groove-geladenen Sound ihrer sieben Mitstreiter. Inspirieren lässt man sich diesmal von Soul-Standards aus den Sixties, House, R&B und HipHop. Bestens geeignet zum Wachwerden für Morgenmuffel. Da capo erwünscht!
Der US-Musik-Allrounder Jonathan Wilson schätzt sich glükklich, in der Arbeit keine Kompromisse eingehen zu müssen. Wann immer Kollegen eine seiner Kompositionen als zu verrückt einstufen mochten, kassierte der Multiinstrumentalist diese Ideen zwar wieder ein, kam aber in der corona-bedingten Zwangspause auf sie zurück, um daraus im eigenen Studio ein komplettes Album zu erstellen. Auf den Spuren von Frank Zappa, Captain Beefheart und Charlie Parker schwingt sich der Vollblutmusiker aufs ganz hohe Drama-Rockpop-Seil – und bleibt oben! Schwelgerisch, melancholisch, gekonnt.


Jonathan Wilson: EAT THE WORM (VÖ: 8.9.)

Der US-Musik-Allrounder Jonathan Wilson schätzt sich glükklich, in der Arbeit keine Kompromisse eingehen zu müssen. Wann immer Kollegen eine seiner Kompositionen als zu verrückt einstufen mochten, kassierte der Multiinstrumentalist diese Ideen zwar wieder ein, kam aber in der corona-bedingten Zwangspause auf sie zurück, um daraus im eigenen Studio ein komplettes Album zu erstellen. Auf den Spuren von Frank Zappa, Captain Beefheart und Charlie Parker schwingt sich der Vollblutmusiker aufs ganz hohe Drama-Rockpop-Seil – und bleibt oben! Schwelgerisch, melancholisch, gekonnt.


[font=Univers]Andy Taylor: MAN[/font]´[font=Univers]S A WOLF TO MAN (VÖ: 8.9.)[/font]

Als Andy Taylor 1982 „Hungry like the Wolf“ komponierte, war der Brite Mitglied bei der New Romantic Band Duran Duran. Und obwohl sich sein Song umgehend zum Chartrenner mauserte, erschien es dem umtriebigen Songwriter, Gitarrist und Sänger schon damals höchst erstrebenswert, experimentier-freudig zu bleiben. Mitte der 1980er verließ er die Hochglanz-Popcombo, um in Los Angeles sein Glück zu machen. Die Diagnose Prostatakrebs, mit der er anno 2018 konfrontiert wurde, hätte wohl den meisten Kreativen den Boden unter den Füßen weggerissen. Nicht so Taylor, der umgehend die Arbeit an einem neuen Solo-Projekt aufnahm, genannt „Man´s a Wolf to Man“. Musikalisch pendelt workoholic Taylor gekonnt zwischen Countrypop-Ballade und Hardrock hin und her – was einem Lust auf mehr macht. Duran Duran-Fans mag es freuen, dass Taylor bei deren nächster Scheibe ebenfalls wieder mitmischt. Möge seine Chemo weiterhin wirken.
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Seed to Tree:  A LITTLE LIFE (VÖ: 8.9.)

Nachdem den luxemburgischen Schülern Georges Goerens und Benjamin Heidrich klar ge-worden war, dass sie musikalisch bestens miteinander klarkamen, erschien ihnen die Gründung einer Band höchst logisch. Ergänzt um weitere Gleich-gesinnte entstand anno 2009 Seed to Tree. Den 2015 auf dem Debütalbum „Wandering“ prak-tizierten Roots-Folk-Stilmix entwickelten die Viere weiter – zunächst hin zu Synth-Pop, Afrobeat und Shoegaze-Elemen-ten, die dann den Longplayer-Nachschlag „Proportions“ von 2019 prägten. Auf ihrem brandneuen Silberling fühlt sich die Truppe den zuvor gewon-nenen Einsichten aus Hanya Yanagiharas Roman „A little Life“ verpflichtet, wird über den Wert von Freundschaft, die flüchtigen Momente des Lebens oder all die Schuldgefühle, die aus einem behüteten Alltag entstehen können räsoniert, während man soundtechnisch vor allem mit elektronisch akzentuierten Indiepop-Klängen arbeitet

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