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Kunst und Wissenschaft11.09.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

Technik, Computer, den Dingen auf den Grund gehen, aber auch weiterhin musizieren in Richtung Klezmer und Folklore mit Gitarre, Akkordeon und der eigenen Stimme. Nach der Schule dann der Entschluss, Physik zu studieren, mit Musik im Nebenfach. So kam Thomas Bisitz schließlich aus Bochum über Cottbus nach seinem Vordiplom nach Oldenburg und lebt sich seitdem kreativ in der Stadt aus. Zum Beispiel am Unikum, wo er vor einigen Jahren mit anderen Kreativen ein elektronisches Soundprojekt umsetzte, dass live den Puls der Akteure auf der Bühne in Licht und Tom umsetzte und so das Unsichtbare sichtbar machte. „Ich bin Freund der Innovation und möchte gern Dinge machen, die noch niemand gemacht hat, oder die zumindest noch nicht so verbreitet sind. Die Sonifikation, also die Verklanglichung von Daten spielt auch in der Wissenschaft eine Rolle, denn in der Regel wird auch in der Hörforschung gar nicht viel gehört, sondern es wird visuell auf Daten und Messergebnisse geschaut. Mit der Verklanglichung gehen wir auf einen anderen Wahrnehmungs-kanal, der die Interpretation mancher Daten erleichtern kann.“, erklärt der Klangkünstler, der neben dem kreativen Schaffen halbtags im Hörzentrum Oldenburg in der Forschung arbeitet und sich dort unter anderem um die Verbesserung von Hörgeräten oder der Verbesserung von Untersuchungen zu Schwerhörigkeit bemüht. Es dreht sich also in vielen Bereichen um Töne und der Reaktion der Menschen auf eben diese. Deshalb performt Thomas Bisitz auch gern live, aktuell zum Beispiel mit Musikerkollege Tim Pförtner. Beide machen eine Art Techno, bei dem alles improvisiert wird. Etwas direkt vor Menschen entstehen zu lassen und die Reaktion darauf zu sehen stellt dabei den spannendsten Part für Thomas Bisitz dar. „Teil dieses Experiments ist es auch, die Veranstaltungen nachmittags zu machen, um ein Angebot zu schaffen für Leute, die keine Lust haben nachts unterwegs zu sein, aber trotzdem gern Tanzen möchten. Das probieren wir gerade in verschiedenen Räumen aus. Im Metro und dem Polyester waren wir schon und gehen jetzt ins Wilhelm13.“, so Bisitz. Besonders schön dabei ist es auch, dass dabei ganz verschiedenen Menschen die Möglichkeit der Teilhabe geboten wird, denn auch Inklusion liegt dem Musiker am Herzen. So ist ein weiteres seiner zahllosen Projekte die Motion Soundbox, ein neuartiges, vom ihm entwickeltes, elektronisches Instrument im Tupperdosenformat, das Bewegung und Druck in Licht und Ton umwandelt. „Diese sind entstanden, um Menschen mit Einschrän-kungen den künstlerischen Ausdruck zu erleichtern. Dabei hat sich gezeigt, dass diese für alle ein riesiger Spaß sind. Diese probiere ich in unterschiedlichen Kontexten aus. Ganz viel ist dabei zusammen mit dem Bluescreen Ensemble vom Blauschimmel Atelier entstanden, aber ich gehe damit auch an Förderschulen oder Universitäten. Das Einsatzfeld ist sehr groß.“, erzählt er. An Lösungen zu tüfteln, selbst Geräte zu bauen, die seine musikalischen Vorstellungen umsetzbar machen und neue Wege zu beschreiten, sind die Dinge, die Thomas Bisitz am meisten beschäftigen. Einen Ausgleich dazu findet er in Yoga und Sport, um auch den Geist fit zu halten, denn es gibt noch viele Ideen, die er gern umsetzen möchte. Bei einigen ist das leichter, beispielsweise größere Lichtkörper in seine Performances einzubauen. Bei anderen wird es schwieriger. Die Motion Soundboxes würde er sehr gern zugänglicher anbieten, da das Interesse der Menschen durchaus da ist, dies erfordert aber die Produktion zahlreicher Kompo-nenten – aber wer weiß, was noch kommt. Man wird in Zukunft auf jeden Fall von ihm hören – das nächste Mal am 22.9. mit Tim Pförtner als Paranox im Wilhelm13.

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