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Klein, groß, dick, dünn, rund, oval, rot, lila22.02.2023



Text und Foto: Thea Drexhage
Besonders die lästigen Aufgaben wie das Unkraut zu jäten, haben dabei schnell das eigene Interesse an der Gärtnerei verfliegen lassen. Nach der Schule zog es Melanie Hempen also weg aus der Gärtnerei und sie verfolgte ihren Traumberuf zur Krankenschwester, bevor sie diesen einige Jahre später noch um ein Studium der sozialen Arbeit ergänzte. Von Münster ging es dann mit ihrem Mann nach Oldenburg, hier arbeitet sie im Sozialdienst im Klinikum, hat aber nebenher doch wieder ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurückgefunden und den grünen Daumen ihres Vaters hat sie dabei übernommen. „Durch meine drei Kinder war ich viel daheim und während diese im Garten Fußball gespielt haben, konnte ich ein bisschen gärtnern.“, erzählt sie. Zuerst schmückten ihren Garten zahlreiche Stauden, die jedoch schnell überhandgenommen haben. So ging es irgendwann auf Pflanzenflohmärkte, wo die 53-jährige Teile ihrer Staudensammlung anbot und wo schließlich auch ihre große Leidenschaft entfacht wurde: die Tomate! „Jemand gab mir dort eine mexikanische Honigtomate, eine samenfeste Sorte. Die fand ich so gut, dass ich sie im nächsten Jahr selbst gezüchtet und im Bekanntenkreis verteilt habe, das kam total gut an. Und dann habe ich begonnen zu schauen, was es noch alles gibt.“, so Hempen. Heute umfasst ihre Sammlung um die 100 samenfeste Tomatensorten aus aller Welt, deren Samen sie unter anderem über Ebay Kleinanzeigen und auf Pflanzenmärkten wie im Botanischen Garten oder im Schlossgarten unter die Leute bringt. „Letztes Jahr hatte ich 100 Pflanzen, alles verschiedene Sorten. Das war unglaublich viel und man konnte kaum dagegen anessen.“, lacht sie. Sich reduzieren ist aber keine Option. „Das ist wie Briefmarken sammeln. Es ist mein Hobby und ich tausche und schaue gern, was es in anderen Ländern so gibt. Wenn Familie und Freunde in den Urlaub fahren, haben sie auch immer den Auftrag von mir, Samen mitzubringen und sich z.B. auf regionalen Wochenmärkten umzuschauen.“, erklärt sie. Faszinierend an diesem Hobby ist dabei mit Sicherheit die Vielfalt der Tomate, denn nicht alle sind rot und rund. Verschiedene Formen, Aromen, Größen und Farben von rot über gelb bis hin zu violett und schwarz machen dieses Gemüse, das eigentlich zu den Beeren gehört, so spannend. Im Handel kann der (Hobby)Gärtner solche Sorten oft nicht finden, denn dieser ist bestimmt von F1 Hybriden, die zwar einen sicheren Anbau und gute Erträge garantieren, die eigene Nachzucht aus selbstgewonnenem Samen jedoch nicht ermöglichen. Dadurch sind über die vergangenen Jahrzehnte zahlreiche alte Sorten von der Bildfläche verschwunden und nur einige wenige Bauern haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu bewahren.  Ob Melanie Hempen ihr Hobby auch an ihre, mittlerweile erwachsenen, Kinder weitergeben konnte, wird vermutlich erst die Zeit zeigen, aber auch sie sind aufgewachsen mit gärtnerischen Arbeiten, dabei drehte sich allerdings viel um noch größere Beeren als die Tomate – den Kürbis nämlich. „Meine Kinder wollten immer gern auf den Kramermarkt, aber da fehlte das nötige Kleingeld. Dafür mussten wir dann ein wenig arbeiten und haben gemeinsam bei meinem Vater Kürbisse angebaut, die wir dann auf einem Stand hier vor dem Haus angeboten haben und im Herbst auch immer noch anbieten. Das hat sich einfach so entwickelt.“, erzählt sie. Nach der Tomatenzeit folgt somit die Kürbissaison im Hause Hempen. Irgendwas ist im Garten eben immer zu tun.

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