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Wochenzeitung DIABOLO:
Agrarwende voranbringen: Agrarbündnis Niedersachsen ruft zur Demonstration auf20.03.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Agrarwende voranbringen: Agrarbündnis Niedersachsen ruft zur Demonstration auf

Text  |  Christoph Kienemann

Dass sich auch der Agrarbereich klimafreundlicher aufstellen muss, darauf weist das Agrarbündnis Niedersachsen auf einer Demonstration in Oldenburg am Samstag, 23. März, hin.
Will die Menschheit noch etwas gegen den Klimawandel tun, muss die Wirtschaft bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden, forderte das EU-Parlament in einer Resolution aus dem März dieses Jahres. Nicht nur die verheerende Dürre des Jahres 2018 hat gezeigt, wie sehr die Auswirkungen des Klimawandels die Lebensgrundlagen der Menschen auch hierzulande bedrohen. Damit das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft und damit das Zurückdrängen des Klimawandels erreicht werden kann, wird es nicht reichen nur die verbliebenen Kohlekraftwerke abzuschalten und mehr Elektroauto auf die Straße zu bringen. Gerade der Landwirtschaft kommt bei dieser Aufgabe eine große Bedeutung zu. EU und Bundesregierung verfahren weiterhin nach dem Prinzip „Wachsen oder Weichen“. Durch dieses Prinzip verschwinden immer mehr kleine Agrarbetriebe und machen Platz für Betriebe der industriellen Landwirtschaft. In den vergangenen 10 Jahren schlossen daher über 100.000 Betriebe in der Bundesrepublik. Begünstig werden hingegen die Betriebe, die eine immer intensivere Landwirtschaft betreiben. Hierdurch werden Monokulturen, Überdüngung und Antibiotikaresistenzen gefördert. In Niedersachsen setzte die Politik lange Jahre auf eine Intensivproduktion von Fleisch und Milch. Diese Wirtschaftsweise wäre ohne den Import von Futtermitteln aus Drittländern nicht möglich, der dort wiederum Umweltzerstörungen und fortschreitende Armut zur Fogle hat. In den Landkreisen Cloppenburg, Vechta und Emsland fallen demgegenüber jährlich 3 Millionen Tonnen Gülle, Geflügelmist und Gärreste an.
Das Agrarbündnis Niedersachsen, dem viele Bäuerinnen und Bauern, UmweltaktivistInnen, ImkerInnen, TierschützerInnen und zahlreiche engagierte Jugendliche angehören, will mit seiner Demonstration am 23. März auf diese Missstände hinweisen. Das Bündnis fordert einen Vorrang für Klima- und Umweltschutz im Agrarsektor. Statt industrieller Großbetriebe, sollen bäuerliche Betriebe gefördert werden, die regionale und saisonale Lebensmittel erzeugen und durch den Erhalt lebendiger Böden einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dafür müsse sich die Politik von einer exportorientierten Landwirtschaft, die billig für den Weltmarkt produziert, verabschieden. Hiervon würden dann auch die ArbeiterInnen im Agrarbereich profitieren. So ist z. B. der Preisdruck in der Fleischindustrie ursächlich für die schlechten Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen.

Demonstration Agrarbündnis Niedersachsen
Sa. 23.3., 11 Uhr, Bahnhofsplatz, OL
anschließend Demonstration

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