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MoX-Kinostarts: Lightyear +++ Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt +++15.06.2022
Lightyear
Neben Cowboy Woody hat sich Buzz Lightyear über die Jahre hinweg ganz klar als die zweite Hauptfigur in den bislang vier Kinohits der Pixar-Animationsreihe „Toy Story“ etabliert. Und wen es brennend interessiert, was der Space Ranger in seiner Jugend so alles an coolen Weltraumabenteuern durchlebt haben könnte, bevor es ihn ins Toy Story-Kinderzimmer verschlug, dessen Stunde bricht jetzt mit der „Lightyear“-Episode an. In dieser spielfilmlangen Kino-Episode wird an die Sturm-und-Drang-Phase des wagemutigen Astronauten erinnert, rekapituliert man dessen allererste Mission in den unendlichen Weiten des Universums: Gut 4,2 Millionen Lichtjahre entfernt von der Erde ist Buzz als Mitglied eines Erkundungsraumschiffs auf einem feindlichen Planeten gestrandet. Während die Besatzung fieberhaft nach Lösungen sucht, um den Weg heimwärts durch Raum und Zeit gen Erde anzutreten, ist das ganz und gar nicht im Sinn des diabolischen Imperators Zurg, der seine Roboterarmee vor Ort gegen Lightyear und Co in Stellung bringt. Schließlich könnte die Astronauten-Crew Zurgs Allmachtfantasien von der beabsichtigten Zerstörung des Weltalls durchkreuzen – was, mal ehrlich, letztlich ganz in unser aller Sinn sein dürfte. Also bleibt uns nichts weiter übrig, als Lightyears Truppe die Daumen zu drücken – während einen die Computerprofis aus der Traumfabrik vor der Kinoleinwand mit einem ihrer gewohnt fabelhaften Hollywoodabenteuer für jung und alt von der ersten Sekunde bis zur letzten entertainen. Typisch Pixar!
USA ´22: R: Angus MacLane. Ab 16.6. Wertung: 4 von 5 Sternen I Bild: Walt Disney Company
Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt
Wie war das gleich noch mit diesem Jesus am Kreuz? Oder mit diesem Giga-Eisberg, der einem Luxusdampfer namens Titanic fatal im Weg stand? Jedenfalls staunen die Außerirdischen nicht schlecht, als ihnen mitten im Weltall eine Datenscheibe menschlichen Ursprungs in ihre unförmigen Krallen fällt, auf der ihnen näher gebracht wird, wie sich ein durchgeistigter Professor (Herbst) bilderwuchtig rekapitulierend durch die erwähnenswertesten Kapitel der Menschheitsgeschichte hangelt. Was von dem trotteligen Akademiker als stolzer Beweis für die Einmaligkeit des Homo Sapiens gedacht war, lässt die Aliens dennoch über kurz oder lang zum Schluss kommen, dass der Mensch nicht nur einmalig, sondern auch ein nicht ganz zurechnungsfähiges Unikum sein dürfte, dessen Existenz einem mehr als fragwürdig erscheinen mag.
Mit der geballten Kompetenz deutscher Comedy-Kultur haben sich die Macher des TV-Blödelklassikers „Sketch History“ einen völlig irren Trip durch fünfzehn Epochen Weltgeschichte ausgedacht, bei dem selbst unumstrittene Heldenfiguren wie Christopher Columbus, Einstein oder Mozart von einem Fettnäpfchen zum nächsten tapern. Der Klamauk erinnert mehr an die derben Späße von Mel Brooks als sich Nonsens à la Monty Pythons zum Vorbild zu erwählen – was immerhin zwerchfellmassierende Unterhaltung garantiert.
Deutschland ´22: R: Erik Haffner. Ab 16.6. Wertung: 3 von 5 Sternen, D: Christoph Maria Herbst, Matthias Matschke, Holger Stockhaus, Alexander Schubert, Jasmin Schwiers, Bastian Pastewka, Rick Kavanian, Kostja Ullmann, Valerie Niehaus.
Schmetterlinge im Ohr
Angesichts des nervig endlosen Weckerklingelns, das zu nachschlafender Zeit aus der Wohnung über ihr zu hören ist, glaubt Claire (Kiberlain) eigentlich, dass da jemand einen Dachschaden haben muss. Immerhin kommt ihr der Mittfünfziger Antoine (Elbé) mitnichten wie ein schwerhöriger Tattergreis vor. Und doch leidet der Geschichtslehrer unter frühem Hörverlust. Hat sich gleichwohl damit arrangiert, dass er sowohl privat als auch beruflich so ziemlich alles verpasst, was ihm von Schülern, Kollegen oder von seiner Geliebten Florence verbal mitgeteilt wird. Andererseits ist Landschaftsgärtnerin Claire, deren Töchterchen Violette (Lemoine) seit Papas Tod verstummt ist, weshalb sich die junge Witwe mitsamt traumatisiertem Anhang bei ihrer Schwester einquartieren mochte, um ihr Leben in neuer Umgebung wieder auf die Reihe zu bekommen, von Nachbar Antoine terrorisiert. Violette hingegen kommt mit dem Sonderling bestens klar. Während sich Antoine notgedrungen mit einem Hörgerät und den ihm daraus erwachsenden Tücken arrangiert, leuchtet Hauptdarsteller und Regisseur Pascal Elbé zwar zusehends mehr eine vorhersehbare Romanze aus, die gleichwohl gekonnt mit einem Drama ums Leben mit Behinderungen ergänzt wird. Letztlich punktet die leichtfüßige Mischung aus Romantikkomödie und Herzschmerzdrama
Frankreich ´21: R: Pascal Elbé. Ab 16.6. Wertung: 3 von 5 Sternen
Bild: Jerico films/Perefilms/France3 cinema
D: Pascal Elbé, Sandrine Kiberlain, Manon Lemoine, Valérie Donzelli, Emmanuelle Devos.
Massive Talent
Weil ihn die Schulden mächtig drücken, darf der abgehalfterte Hollywood-Mime Nicolas Cage (Cage) nicht wählerisch sein. Und so willigt er in den Vorschlag seines Agenten Richard (Harris) ein, der für ihn einen Deal mit Milliardär Javier Gutierrez (Pascal) ausgehandelt hat: Für einen Obolus von immerhin einer Million Dollar cash lässt sich Cage nach Mallorca fliegen, um bei der Geburtstagsparty des bekennenden Fans den Ehrengast zu spielen. Soweit alles easy. Doch dann kontaktiert ihn die CIA und macht dem Schauspieler klar: Gastgeber Gutierrez ist in Wahrheit Chef eines Waffenhändlerrings, der die Tochter eines einflussreichen Politikers entführt hat. Kurzentschlossen rekrutiert die Agency Cage für verdeckte Ermittlungen vor Ort…
Schauspieler Nicolas Cage spielt augenzwinkernd sich selbst – als Inbegriff eines gefallenen Stars. Während uns Regisseur Gormican auf einen Ritt durch die Filmografie des vom Kassenmagnet zum Z-Picture-Mimen entwerteten Traumfabriklers mitnimmt, er doppelbödige Referenzen auf die wechselvolle Karriere der einstigen Hollywoodgröße einbindet, der sich bisweilen sogar mit seinem digital auf jünger getrimmten Ich zofft, kommen der Superfan-Milliardär und sein Idol in der Mallorca-Villa ins Plaudern über ihre gemeinsame Liebe zur Filmgeschichte. Es entsteht eine Freundschaft. Schade nur, dass sich „Massive Talent“ zusehends mehr in Albernheiten und dramaturgisch überflüssige Action-Einlagen verfranst; Cage-Fans dürften darüber großzügig hinwegsehen.
USA ´21: R: Tom Gormican. Ab 16.6. Wertung: 3 von 5 Sternen
Bild: Metropolitan FilmExport. D: Nicolas Cage, Pedro Pascal, Sharon Horgan, Lily Sheen, Tiffany Haddish, Neil Patrick Harris.
Cop Secret
Ungewöhnlich, dass bei all den Banküberfällen, die in der isländischen Hauptstadt Reykjavik in letzter Zeit über die Bühne gehen, nie etwas gestohlen wird. Trotzdem kennt Cop Bussi (Blöndal) kein Pardon, wenn es um die hartnäckige Verfolgung dieser professionell vorgehenden Banditen geht. Und er legt halbe Straßenzüge in Schutt und Asche, im Bestreben, die Verbrecher hinter Schloss und Riegel zu kriegen. Als Hauptproblem bei der Verfolgungshatz erweist sich eher Bussis neuer Partner Hördur (Einarsson) – und die Neigung des Cops, sich permanent als Macho und Frauenheld auszuleben zu müssen. Währen sich Bussi und Hördur näher kommen, bereitet Superschurke Rikki Ferrari (Haraldsson) das explosive Finale seines Raubzugs vor, bei dem ein ganzes Fußballstadion in die Luft zu fliegen droht…
Nonostop-Action à la „Stirb langsam“ wird mit Blödeleien à la „Hot Fuzz“ unterlegt – und Regie-Debütant Halldórsson, ehemaliger Torwart der Nationalmannschaft, geht in die Vollen, als wollte er einen Brutalo-Action-Comic inszenieren. Bei Islands Kinogängern kam diese Mischung bestens an. Und hierzulande? Abwarten.
Island ´21: R: Hannes Halldórsson. Ab 23.6. Wertung: 3 von 5 Sternen. D: Audunn Blöndal, Egill Einarsson, Steinunn Olina Porsteinsdottir, Vivian Olafsdottir, Björn Hlynur Haraldsson. Bild: Pegasus Pictures
Elvis
Elvis Presley (Butler) ist blutjung, als er vom Musikmanager Colonel Parker (Hanks) unter die Fittiche genommen wird. Dank Parkers Fähigkeiten mausert sich der talentierte Newcomer schnell zu der Attraktion im aufkommenden Rock´n´Roll-Business. In den 1960er-Jahren kriselt und kracht es immer häufiger zwischen Star und Manager, während Elvis zumindest vorübergehend Halt in seiner Ehe mit Priscilla (DeJonge) sucht und findet.
Kino-Magier Baz Luhrmann („Moulin Rouge“) widmet der Musiklegende ein Biopic-Musical voller Emotionen und kleiner Wunder, die dem King nur allzu gerecht werden. Ein Muss gleichermaßen für Film- und Elvis-Fans.
D: Austin Butler, Tom Hanks, Helen Thomson, Richard Roxburgh.
Texte: Horst E. Wegener