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Buch-Tipps
Laura Baldini: „Lehrerin einer neuen Zeit“13.10.2020
Den Anfang macht, wir schreiben das Jahr 1896 in Rom, eine Erschütterung, eine Erschütterung darüber, wie vermeintlich ‚schwachsinnige‘ Kinder in der Psychiatrie ‚gehalten‘ werden. Ein nackter Raum, gespenstische Stille, traurige Gesichter. Bei ihrer Arbeit mit diesen Kindern erlebt Montessori bald große Glücksmomente. Die scheinbar krankhafte Starre der Kinder löst sich. Allerdings machen die männlichen Kollegen und Gegner der jungen Frau mit viel Ablehnung, Arroganz und Dummheit das Leben schwer. Denn Frauen als Ärztin, das hat es ja noch nie gegeben!
Christoph Peters: „Dorfroman“
Luchterhand , 22,- €
Niederrhein in den siebziger Jahren. Die Gegend ist bäuerlich geprägt und sehr katholisch. Die Hauptfigur verbringt hier Kindheit und Jugend. Die Landwirtschaft verändert sich gerade hin zu mehr und mehr industrieller Produktion. Immer größere Maschinen, viel Chemie und immer mehr Massentierhaltung. Und dann wird auch noch in Kalkar der „Schnelle Brüter“, ein neuartiges Atomkraftwerk, geplant und gebaut. Das alles spaltet die Menschen im Ort. Auch den jungen Erzähler berührt dies. Denn mit den Anti-Atom-Aktivisten kommt auch eine kritische Gegenkultur ins Dorf. Der junge Mann beginnt zu ahnen, dass das Leben der Eltern vielleicht doch nicht den richtigen Rahmen für ihn und die Entwicklung auf der Welt bietet.
Katharina Afflerbach: „Bergsommer“
Eden books.
14,95 €
Sie ist gerne in den Bergen. Ein wichtiger Grund für die Autorin, einmal auszusteigen, raus aus dem Alltag in der Großstadt und hinein in das einfache Leben oben auf einer Alp in den Schweizer Bergen. Tiere und das Wetter bestimmen, was erledigt werden muss. Viel körperliche Arbeit gehört natürlich dazu. Die Welt ‚dort unten‘ wird da ziemlich unbedeutend. Mehrere Jahre hintereinander verbrachte die Autorin jeweils vier Monate auf der Alp. Fast wie ein Tagebuch beschreibt sie das Leben dort und lässt die Leser teilhaben an ihren Gedanken, Erlebnissen und Erkenntnissen. Den ganzen Tag gibt es zu tun, Arbeit und Leben gehen da automatisch eine gute Verbindung ein. Ein schönes Buch, kraftvoll und ruhig zugleich.
Martina Aden: „Der falsche Friese“
Emons, 13,- €
Ganz schön was los dort, im Herzen Ostfrieslands. In Aurich macht sich Elli Vogel, derzeit hat sie einen Aushilfsjob beim „Ostfriesland Reporter“, auf die Suche nach Andreas Kalski. Der ist vor rund vierzig Jahren spurlos verschwunden, Schnee von gestern sozusagen. Aber Vogel stolpert unerwartet in die alte Geschichte hinein und rollt sie wieder auf. Das setzt so einiges in Bewegung. Und dass die ganze Sache auch nach vierzig Jahren noch längst nicht ausgestanden ist wird überdeutlich, als das Leben der Amateur-Detektivin in Gefahr gerät. Wem das noch nicht reicht, dem bietet die Autorin auch noch einiges in Sachen Leidenschaft, Liebe und (echten) Leichen. Das Ganze mit jeder Menge Lokalkolorit.
von Joachim Mittelstaedt
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