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„Kommt zu Hauf!“ Révolution R feiern bald Record Release im Cadillac31.08.2022



Wenn man bei uns an politische Musik denkt, dann verbindet man das mit Punk und Wut und schroffen Texten, dabei geht das auch ganz anders, wie Révolution R (ausgesprochen: Revolutionär) aus Oldenburg zeigen. Die achtköpfige Gruppe äußert sich ebenfalls politisch und prangert Kolonialismus, Rassismus und Sexismus an, aber das mit Klängen, die die Menschen eher zum Tanzen statt zum wütenden Moshen bringen. Révolution R haben ihren Klang inmitten von Reggae, Ragga und Rap gefunden. Einflussgebend dabei sind die beiden Sänger Richard Kouadio Kouamé und Bi-Z Zamblé. Richard erklärt: „Ich habe schon früher in einer Band gespielt, die nur Reggae und Ragga gemacht hat, weil man damit die Menschen erreichen kann. Auch ernste Dinge muss man nicht immer so ernst nehmen. Wenn die Leute tanzen, dann werden sie trotzdem irgendwann die Texte hinterfragen.“ Aber das ist für die Oldenburger*innen nicht immer ganz einfach, denn die Texte von Révolution R sind nicht nur auf deutsch geschrieben, sondern überwiegend auf französisch mit Einflüssen von der Elfenbeinküste in Baoulé, Gueré und Nouchi, einem ivorischen Jugendslang. Eve Hase, die unter anderem Gesang, Geige und Akkordeon spielt, wünscht sich daher für die Zukunft auch Auftritte in Frankreich: „Ich würde gern schauen, ob die Menschen anders reagieren, wenn sie die Texte richtig verstehen.“ Vielleicht klappt so eine Tour ja mit dem nächsten Album. „hey Du Da“ wird das erste Studioalbum der Band, nachdem diese in ihren 10 Jahren Bandgeschichte bereits zwei Livealben veröffentlicht hat. „Wir haben das aber nicht wirklich im Studio aufgenommen, sondern größtenteils im Proberaum. Das Material haben wir dann an Produzent skotty-music zum Mastern geschickt.“, so Gitarrist Christian.  Aber wie klappt es eigentlich, gute Songs zu schreiben, wenn so viele verschiedene Köpfe beteiligt sind? Wer glaubt, dass es dabei Reibereien geben würde, liegt bei Révolution R falsch. So friedvoll, wie die Reggae Musik ist auch die Arbeit im Proberaum. „Meist kommen Richard und Bi-Z mit einer Idee. Texte, Rhythmen oder Melodien und dann jammen wir dazu. Jeder kann seine Ideen einbringen. Alles passiert im Austausch. Es ist sehr schön, dass man nichts vorgegeben kriegt und jeder sich einbringen kann.“, so Eve. „Beide haben immer so viele Ideen, aus denen wir schöpfen können, dass das Material noch für 2 Alben reicht.“, wirft Dirk ein. Nach nunmehr 10 Jahren Bandgeschichte hat sich mit Sicherheit einiges angesammelt. Begonnen haben Révolution R im Prinzip mit einem Musicalproject mit 14 Geflüchteten aus Afrika, welches zwei Jahre auf Tour war. Danach haben sich dann einige der Mitwirkenden entschieden, weiterhin miteinander Musik zu machen und aus den ursprünglich 3-4 Leuten wurden nach und nach immer mehr und auch, wenn sich die Besetzung der Band in den letzten Jahren immer Mal wieder geändert hat, ist die Essenz doch die gleiche. Seit 2020 ist zum Beispiel Bassist Dirk Früchtenicht neu dabei und startete direkt in einer schwierigen Zeit: „Ich habe mich nach vielen Jahren kommerzieller Musik auf dieses neue Projekt gefreut und dann kam Corona.“ Bedeutet: keine Auftritte und erschwerte Proben. „Wir haben dann bei Richard im Garten geprobt, wenn es das Wetter zugelassen hat. Das war eigentlich ganz cool und immer wie ein Minikonzert, denn oft kamen Leute aus der Nachbarschaft mit einer Kiste Bier dazu“, so Drummer Andreas. Aber richtige Konzerte fetzen einfach mehr. So erinnert sich die Band gern an ihre vergangenen Touren zurück, welche oft nur aus 1-2 Terminen pro Woche bestanden. „Dazwischen haben wir uns dann Städte gesucht, wo wir auf der Straße spielen können. Das hat Spaß gemacht und die Band schön zusammengeschweißt.“, erzählt Dirk. Wenn es nach Keyboarder Sebastian geht, dürften die Touren und Konzerte in der Zukunft gern etwas größer werden. Vielleicht klappt’s ja mit der neuen Platte.
Text und Foto: Thea Drexhage
Am 30.9.22 spielen Révolution R im Cadillac Oldenburg

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