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Oldenburger engagieren sich gegen Rechts

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Nur ein Weg ist der beste?01.10.2020



Text und Fotos |  Christoph Kienemann

Jahrelang wurde diskutiert und jetzt hat der Stadtrat eine Entscheidung gefällt. Mit den Stimmen von SPD, CDU und WFO/LKR brachte der Rat den Bebauungsplan und den Flächennutzungsplan für die Verbindungsstraße vom Fliegerhorst nach Wechloy auf den Weg. Vor dem Ratssaal demonstrierten derweil Bürger*innen gegen den Bau und auch im Rat gab es Widerspruch zur gewählten Trasse.
Mittlerweile hat ein Bündnis aus Verbänden und Bürger*innen über 4.000 Unterschriften gegen den Bau der neuen Verbindungsstraße zwischen Fliegerhorst und Wechloy gesammelt. Ihr Ziel: Den Bau der Straße verhindern und durch eine „zukunftsweisende Verkehrspolitk“  ersetzen. Dennoch hat sich der Stadtrat am 28. September für den Bau der Straße ausgesprochen. Sie verläuft im westlichen Teil des Plangebietes. Die Trasse soll direkt neben dem Betrieb Farben Ullmann in die Ammerländer Heerstraße münden. Die Verwaltung erwartet durch den Bau des neuen Stadtteiles 8.700 Fahrzeugbewegungen, die auch über die neue Verbindungsstraße abgewickelt werden sollen.
Der Bau der Straße sei gerechtfertigt, da Oldenburg weiter wachsen werde, erklärte Bauezernent Sven Uhrhan im Rat. „Aus stadtplanerischer Sicht kann ich die Straße aus gutem Gewissen befürworten“, so Uhrhan. Klar sei aber auch, dass die Straße einen Eingriff in die Umwelt bedeutet, hier habe man aber die umweltfreundlichste Variante gewählt, führte Uhrhan weiter aus. Die Verwaltung vertritt seit langem die Position, dass eine Vebindungsstraße zur verkehrlichen Anbindung des neuen Gewerbegebietes notwendig und zur Erschließung des Wohngebietes sinnvoll sei. Die Straße soll zwischen der „Ammerländer Heerstraße“ und der „Alexanderstraße“ verlaufen. Kritik kam insbesondere von den Grünen. „Die Straße wird die Verkehrsbelastungen nur neu verteilen und neue Probleme schaffen“, kritisierte Kurt Bernhardt. „Die Trasse zerstört ein schutzwürdiges Gebiet, die Umweltaspekte wurden bereits in den Fachausschüssen nicht ausreichend berücksichtigt“, ergänzte Pierre  Monteyne. Die Grünen brachten anstatt einer neuen Straße eine Nulllösung ins Spiel, also den Verzicht auf den Bau einer neuen Verbindung und die Erschließung des Fliegerhorstes über bestehende Straßen. „Durch den Bau der Straße entferne sich Oldenburg weiter von dem Ziel, eine klimaneutrale Stadt zu werden“, so Monteyne.
Auch Linke/Piraten und FDP sprachen sich gegen die geplante Trasse aus.  Während Hans-Henning Adler sich für eine veränderte Trassenführung einsetzte, lehnte die FDP die Verbindung ab, da die entstehenden Verkehrsflüsse die Ammerländer Heerstraße zu stark belasten würden. Die FDP enthielt sich bei der Abstimmung über den Bebauungsplan. CDU und SPD verteidigten den Straßenbau. „Es ist ein Privileg, einen neuen Stadtteil entwickeln zu dürfen und wir brauchen die Straße für die Entlastung der Alexanderstraße“, erklärte Michael Schilling (CDU). „Die Straße wird von 3.000 Einwohnern genutzt werden und wird den ÖPNV und den Fuß- und Radverkehr stärken“, so Nicole Piechotta (SPD). Damit schütze man auch die Menschen an der Alexanderstraße, die schon heute mit zu viel Verkehr belastet sei. Letztlich stimmten die Abgeordneten von SPD, CDU und WFO/LKR für den Straßenbau. Grüne, Linke und AfD lehnten den Bau ab, die FDP enthielt sich.

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