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Investor gesucht: EWE will 26 Prozent der Firmenanteile verkaufen13.03.2019

Investor gesucht: EWE will 26 Prozent der Firmenanteile verkaufen

Text  |  Christoph Kienemann
Foto: EWE
Die EWE bezeichnet sich selbst als eines der größten kommunalen Unternehmen in der Bundesrepublik. 21 Städte und Landkreise aus dem Ems-Weser-Elbe-Bereich haben sich zu einem Zweckverband, dem Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (EWE-Verband), zusammen geschlossen. Dieser Verband hält wiederum die Mehrheit der Anteile an der EWE AG. Die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH (WEE) besitzt 64 Prozent der Kapitalanteile, die Energieverband Elbe-Weser Beteiligungsholding GmbH (EEW) 20 Prozent. Die EWE selbst hält darüber hinaus 10% der Anteile und der Energieversorger EnBW 6 Prozent. Bereits im letzten Jahr gab die EWE bekannt, dass sie einen neuen strategischen Partner suche. Als Verkäufer werden dann die EWE AG und der EWE Verband auftreten. Wie das Handelsblatt berichtete, sind ein Konsortium aus dem Versicherer Allianz und der australischen Investmentbank Macquarie sowie der kanadische Pensionsfonds Omers, der niederländische Pensionsfonds PGGM und der australische Fonds IFM an einem Erwerb der Anteile interessiert. Für die 26 Prozent der Anteile müssten wohl mehr als 1,5 Milliarden Euro geboten werden. Ursprünglich hielt die EnBW 26 Prozent der Anteile an der EWE, in den letzten Jahren veräußerte der süddeutsche Energieversorger seine Anteile schrittweise.
Die EWE hofft dabei auf ein langfristiges Engagement eines möglichen Investors. Derweil sorgte die australische Investmentbank Macquarie in der Vergangenheit bereits für negative Schlagzeilen. Vorstand Nicholas Moore trat zurück, nachdem die Bank im Cum-Ex-Skandal beschuldigt wurde. Macquarie soll zudem zu den Banken gehören, die mit Luxemburg Absprachen zur Steuereinsparung getroffen haben.
Neben der Suche nach einem neuen Investor hat die EWE im vergangenen Jahr auch ihre kommunale Verankerung ausgebaut. Die EWE AG bot insgesamt 268 Kommunen im Verbandsgebiet eine Beteiligung an der Netztochter EWE NETZ an. Seitdem halten jetzt 123 Kommunen Anteile in Höhe von 77,5 Mio. Euro bzw. 4,1 Prozent an EWE NETZ. Anlässlich des Verkaufs von Beteiligungen erklärte Torsten Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWE NETZ: „Wir fühlen uns sehr wohl im kommunal geprägten Anteilseignerkreis. Vor allem das Netzbeteiligungsangebot hat uns näher an die Kommunen in unserer Region gebracht. Dennoch befindet sich die EWE derzeit in einem Wandel. Der Konzern will sich in Zukunft weg von einem Energieversoger und Telekommunikationsunternehmen entwickeln und zu einem „Lösungsanbieter werden, der die Bereiche Energie, Wärme, Telekommunikation, Daten und Mobilität mit einander verbindet. So will man in Zukunft beispielsweise 1,2 Milliarden Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes sowie weitere 600 Mio. Euro in das Ausrollen intelligenter Zähler investieren.

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