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Wer ist eigentlich...Dr. Steffen Wiegmann28.11.2022



Der 42-jährige kam im Coronajahr nach Oldenburg und arbeitete zuvor im Museum Friedland. Der Weg zur Museumsleitung war lang und ungeplant. Nach der Schule war die berufliche Vorstellung Wiegmanns eher abstrakt: „Es muss etwas sein, bei dem man schreiben kann.“, dachte er. Aus einer geisteswissenschaftlichen Familie kommend, bot sich ein Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an. Übergeordnetes Ziel dabei war, herauszufinden, was man eigentlich machen will. Es folgten Praktika bei Zeitungen und dem Landtag in Düsseldorf sowie dem Altonaer Museum und dann die Erkenntnis: das passt. „Und dann habe ich von Projekt zu Projekt gearbeitet. Beim Aufbau des Museum Friedland habe ich dann das ‚neue Museum‘ als Thema für mich entdeckt. Als ich hörte das hier jemand gesucht wird, merkte ich direkt nach dem ersten Gespräch, dass das passt.“, erzählt er. Mit dem Stadtmuseum lernt man eine neue Stadt natürlich schnell und aus einer spannenden perspektive kennen. „Über die Arbeit eine Stadt zu erschließen ist etwas sehr Schönes. Man hat immer mit Geschichte zu tun und eine Basis, um mit den Menschen zu reden. Bei Geschichte kommt man irgendwie zusammen.“, so Wiegmann. Mit dem Vorhaben zum Neubau des Museums kamen natürlich auch Kritik, Wünsche und Forderungen auf den neuen Museumsleiter zu. Aktuell beobachtet er aber auch einen Wandel und die Skepsis wird zu Spannung. „Jetzt wo der Bau beginnt ist es viel weniger Skepsis geworden. Wir sind in einer anderen Phase, haben schon einiges hingelegt und zeigen, was noch kommt.“ Zu den aktuell größten Schwierigkeiten für Steffen Wiegmann zählt die Unfähigkeit, den Bau zu beeinflussen und auf das Voranschreiten zu warten. Mittlerweile sind alle Posten vergeben und die Bauarbeiten nach leichter Verzögerung im Gange. „Privat habe ich nie vorgehabt, ein Haus zu bauen. Da bin ich nicht der Typ für. Jetzt muss ich mich gefühlt um jede Steckdose kümmern. Dazu kommen die Unwägbarkeiten und die Angst über Dinge, auf die man keinen Einfluss hat. Nicht, dass da zum Beispiel etwas in der Erde gefunden wird.“, gesteht er. Der Neubau ist nicht alles, was Steffen Wiegmann und sein Team beschäftigt, sondern auch, wie man das Stadtmuseum und seine Inhalte weiterhin in der Stadt sichtbar machen kann. Sei es durch die Bannerausstellung im Stadtgebiet oder Projekte wie der Fahrradwerkstatt in der Lambertistraße, die auch Anstoß für Zukunftsideen gab und das Stadtmuseum fester mit der Stadt verbandeln soll. Bei so vielen Anliegen, Vorhaben und Baustellen ist es nicht immer leicht, die Arbeit nicht mit nach Hause zu seiner Frau und seinem 11-jährigen Sohn zu nehmen. Was hilft ist die tägliche Zugfahrt, um sich mental auf die Arbeit vorzubereiten oder von ihr zu trennen, denn Steffen Wiegmann lebt mit seiner Familie in Bremen und pendelt fast jeden Tag nach Oldenburg. „Das klappt natürlich nicht immer. Am Wochenende besser als unter der Woche. Abschalten ist sehr schwierig, aber wichtig. Ich könnte rund um die Uhr arbeiten, aber wenn man nicht aufpasst, ist man nur gestresst und das hilft niemandem.“, sagt er.: „Neben der Familie hilft auch der Fussball den Kopf freizubekommen. Ich spiele in der wilden Liga, auch in der Halle. Das ist das Allerbeste jetzt in der dunklen Jahreszeit.“
Die Eröffnung des neuen Stadtmuseums ist für den Mai 2025 festgelegt. Wie diese genau aussehen wird, das kann sich Steffen Wiegmann noch gar nicht so recht vorstellen. Vieles sei denkbar, von einer großen Party bis zu einer Eröffnung in kleinen Schritten und dann schauen, welche Fehlerchen sich eingeschlichen haben, was es zu verbessern gibt, bevor es dann vielleicht wirklich in den Urlaub geht, um etwas Abstand zu diesem intensiven Projekt zu gewinnen.

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