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Wochenzeitung DIABOLO:
Debattieren, diskutieren
Jetzt anmelden zur Simulation Europäisches Parlament31.01.2019

text |  raphael siems

Für Niedersachsen ist es das erste Mal. Im Alten Landtag findet eine Simulation des Europäischen Parlaments (kurz: SimEP) statt, bei der junge Generationen dazu eingeladen sind, sich an aktuellen politischen Debatten zu beteiligen. Thematischer Schwerpunkt ist vor allem Pesco, wo es um das Engagement in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik geht, einschließlich aller Fragen zum Militär.

Neben einigen Unterstützern wird die Simulation vor allem vom Oldenburger Stadtschülerrat organisiert. Die Kooperationspartner sind unter anderem das Europabüro des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, sowie OLMUN (Oldenburg Model United Nations), eine Organisation, die ebenfalls für das simulierende Planspiel von Konferenzen steht. Was ist das Ziel dieser Veranstaltung? Zum einen soll das Interesse junger Menschen an politischen Diskursen gefördert werden – eine zu große Mehrheit partizipiere nicht am aktuellen Geschehen. Anhand der Themen soll zudem der Politik- und Wirtschaftsunterricht der Schulen unterstützt werden, und da sich Personen aus allen Schulen anmelden können, soll das Event zum schulübergreifenden Lernen beitragen. Den Teilnehmenden soll das Ganze auch einen Einblick in den regulären Parlamentsbetrieb gewähren, daher übernimmt die Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Birgit Honé die Begrüßungsrede. Was den obengenannten thematischen Schwerpunkt betrifft, so wurde dieser gemeinsam von den verschiedenen Trägern ausgewählt. In jedem Fall gerade für die Schulen ein brisantes Gebiet. Die Bundeswehr meldet den Mangel an Soldaten. Die Schulabgehenden fragen sich, was nach dem Abschluss kommt. Beides mache sie zur direkten Zielgruppe der in allen Formaten ausgestrahlten Propaganda. Und ja, wenn in der Kölner Gamescom mit einem Bild realer Soldaten und den Ziffern „Multiplayer at its best!“ auf die Bundeswehr hingewiesen wird, sei das Propaganda, wenn nicht Agitation. Die Simulation findet vom 22. bis 24. Februar statt, die Anmeldefrist endet nach dem 31. Januar. Diesbezüglich bleibt noch zu sagen: Was bei den Organisatoren auffällt – bei allem Respekt für ihre Leistung – ist eine deutliche Majorität männlicher SimEP-Teammitglieder. Von den 25 Personen, die auf der Website genannt werden, sind lediglich zwei Teilnehmende weiblich. Laut Aussagen der Vorsitzenden sei dies auf die mangelnde Signalisierung von Interesse zurückzuführen. Mit den bisherigen Anmeldungen zur Simulation stimme jenes Verhältnis jedoch nicht überein, hier seien die Anteile ausgewogen. Immerhin – denn von der Thematik betroffen sind sie alle.

Simulation Europäisches Parlament (SimEP)
Fr. 22.2. bis So, 24.2., Alter Landtag, OL

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