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Lichtblicke?11.06.2020

Text | Horst E. Wegener

Als Kinobetreiber im niedersächsischen Oldenburg könnte man sich mittlerweile wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen vorkommen! Fast alle Bundesländer haben den Spielbetrieb in ihren Filmtheatern wieder gestattet oder zumindest konkrete Termine für deren Wiedereröffnung verkündet. Ausnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt nur noch Thüringen, Bremen und Niedersachsen. Um diesen absolut indiskutablen Zustand nicht widerspruchslos abzunicken, hat das Kinobüro Niedersachsen-Bremen jetzt einen Appell an die zuständigen Politiker formuliert, mit der Forderung, bis spätestens 17. Juni für Klarheit auch in der Region zu sorgen.
Da heißt es unter anderem: „Um die Kinobetriebe in Niedersachsen (und Bremen) nicht weiter zu gefährden, ist eine Wiedereröffnung zum 24.6. bzw. spätestens 2.7.2020 unumgänglich. Da der Kinomarkt nur als nationaler Markt funktioniert und die anderen Bundesländer bereits wieder öffnen bzw. von Berlin der 30.6. als spätester Termin angekündigt ist, könnten dann die Kinos in allen Bundesländern wieder gleichzeitig spielen und die Filmverleiher einen bundeseinheitlichen Startplan für neue Filme vorlegen. Möglichst nahe beieinanderliegende Wiedereröffnungstermine anzustreben hatten auch die Kultur-Ministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in ihrem Eckpunkteprogramm für Öffnungsstrategien weiterer kultureller Einrichtungen empfohlen. Entsprechende Schutz- und Hygienepläne für Kinos liegen Ihren Ministerien seit Mai vor. Die Kassensysteme der Kinos befinden sich mittlerweile durch Updates auf dem neuesten Stand und können die Abstandsregelungen von 1,50m – oder wirtschaftlich sinnvoller 1,0m – im Kinosaal garantieren. Neueste Lüftungsanlagen sorgen für den benötigten Luftaustausch.“Ergänzend wird von den Unterzeichnern des Appells auf jene besondere Rolle der Kinos als „Kultur- und Kommunikationszentren“ verwiesen. Keinerlei Verständnis hat man in der Szene, wenn die Lockerungsstrategien in anderen Branchen ins Spiel gebracht werden: „Nachdem Fitnesscenter, Kneipen und Restaurants usw. vielerorts wieder betrieben werden dürfen, darf es keine weitere Ungleichbehandlung der Kinobetriebe geben. Geben Sie uns die Chance, in der Coronakrise verantwortlich zu handeln und wirtschaftlich zu überleben.“ Selbst dann hätten Kinobetreiber und Filmverleiher noch einen gar steinigen Weg zu meistern, bis ganz Deutschland sagen könnte: „Mach Dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino!“

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