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Alle für sich?– Solidarität in der Kulturszene14.05.2020



uch in Oldenburg rufen die einzelnen Einrichtungen dazu auf, sie mit Spenden oder dem Verzicht auf Kartenrückgabe zu unterstützen, in anderen Städten gibt es hingegen mehr gemeinsame Aktionen.


The Beatles, ABBA, Herbert Grönemeyer, Die Ärzte, Foo Fighters und Olli Schulz gemeinsam auf einem Festival? Geht nicht? Doch das geht. Unter dem Motto „Keiner kommt – alle machen mit“ hat der Verein „MenschHamburg“ ein "Solidaritäts-Nicht-Festival" ins Leben gerufen, um Spenden für die Hamburger Kulturszene zu sammeln. Natürlich bleiben Bands und Besucher*innen zuhause und erwerben stattdessen ein Spendenticket für 22€. Hamburger Kulturbetriebe und Künstler*innen können sich für eine Förderung registrieren, die Einnahmen verteilt ein Gremium aus Kulturschaffenden. Die Initiative erfährt sogar große Unterstützung seitens des Senat, Kultursenator Carsten Brosda begrüßt die Initiative der Gute Leude Fabrik: „In Zeiten wie diesen gilt es zusammenzustehen und die Dinge anzupacken. Wenn Hamburger Hamburgern helfen, unterstützt die Stadt gerne dort, wo es geht“. Auch in der Landeshauptstadt Hannover haben sich nun unter dem Motto „Staying Alive –Kultur öffnet“ zahlreiche Institutionen zusammengeschlossen und starten eine offene Kulturinitiative als gemeinsamen institutionsübergreifenden öffentlichen Auftritt in Dieser Krisensituation. Die Kulturschaffenden wollen mit ihrer Aktion der Kultur eine starke Stimme verleihen und den Wert von Kunst in Krisenzeiten deutlich werden lassen: Wenn wir heute nicht für die Kultur kämpfen, werden wir morgen keine haben, lautet das Motto der Aktion.
In Oldenburg fehlt bisher eine ähnliche Initiative. Die Einrichtungen rufen zwar zu Spenden auf, eine gemeinsame Aktion oder ein Bündnis, das gegebenenfalls Druck auf die Politik machen könnte, fehlt bisher. Dabei wäre vielleicht schon jetzt ehr möglich. In Hannover fordern die Einrichtungen beispielsweise, Veranstaltungen bei strengen Hygiene- und Abstandsregeln umzusetzen, denn Kultur könne in variablen Besetzungen und mit viel Kreativität für alternative Formen auch in kleinen Formaten stattfinden. In Oldenburg gibt es hingegen das Kulturschnack Projekt der OTM und eine Spendeninitiative der Bürgerstiftung, der Marius Eriksen Stiftung und der Justin-Hüppe-Stiftung. Kulturschnack bietet Onlineformate, beispielsweise digitale Führungen durch das Oldenburger Computer Museum oder eine Kooperation der Kulturetage mit dem Lokalsender OEins. Doch was ist mit der Clubszene oder den freien Theatern? Aus der Politik und auch aus der Kulturverwaltung kommen bisher wenig Ideen und Konzepte, wie der Kulturszene geholfen werden könnte. Stattdessen verlässt man sich hier lieber auf das Engagement der Bürgerschaft.

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