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Visionen für einen Unort22.07.2021



Text und Foto: Laura Altenbach

Als Bernt Wach auf einem seiner Deichspaziergänge die verlassenen Gebäude entdeckte und in deren Vergangenheit eintauchte, stellte sich ihm die Frage: Was kann man aus diesem Unort machen? Wie kann er zu neuem Leben erweckt werden? Dieser Frage stellen sich ab dem 9. September in acht Vorstellungen auf dem Gelände der Stedingsehre an die 20 Schauspieler*innen des Theater k. Den Initiatoren geht es dabei um Aufklärung, aber es wird kein „Betroffenheitsstück“. Die Stedingsehre ist ein Ort der Unterhaltung und nicht des Schreckens. Somit bewegt sich die Inszenierung stetig im Spannungsfeld der Fragen „Was passiert hier in Zukunft und was ist hier passiert?“. Dabei wird eine durchaus satirische Überhöhung den vielseitigen und sehr lebendigen Abend prägen, verspricht Ulf Goerges, der neben Markus Weiß einer der Regisseure des Stücks ist und außerdem zuständig für Schauspiel und Regie in der Oldenburger Kulturetage. Das Theater k lädt seine Zuschauer*innen auf das Gelände in Bookholzberg ein, das sich noch in Privatbesitz befindet und somit außerhalb der Spielzeiten nur im Rahmen von Gästeführungen betreten werden darf. Die zugewucherte Tribüne wird allerdings den weidenden Tieren überlassen. Die Besucher*innen werden in dem Dorf selbst empfangen. Das Stück präsentiert eine Art Wettkampf, bei dem die Darsteller*innen ihre persönlichen Ideen zur Nutzung des Geländes vorstellen. Dazu wird das Publikum in vier Gruppen eingeteilt, die dann von Haus zu Haus wandern und am Ende sogar die Möglichkeit bekommen werden, für die „beste“ Idee abzustimmen. Goerges betont, es handele sich dabei um fiktive Vorschläge, die nur insoweit ernst gemeint sind, als dass sie zum Nachdenken anregen sollen. Da es sich bei dieser Inszenierung nicht um ein geschriebenes Stück handelt, sondern eher um eine Collage, bewegen sich die 80 Besucher*innen hier fast wie auf einer Messe. „Es ist was fürs Auge, was zum Lachen und was zum Nachdenken“ beschreibt der Regisseur. Die Premiere wird durch einen glücklichen Zufall zudem mit der Eröffnung des Informations- und Dokumentationszentrums Stedingsehre (IDZ) zusammenfallen, das in einem der renovierten Gebäude untergebracht ist und zur Aufklärungsarbeit beitragen wird. Gefördert wird das Projekt durch das Land Niedersachsen, die Stiftung Niedersachsen, dem Fonds Soziokultur, der Stadt Oldenburg und der Soziokultur Niedersachsen mit insgesamt 60.000 Euro. 20.000 Euro werden durch eigene Mittel, sprich den Kartenverkauf generiert. Der Vorverkauf wird in Kürze freigeschaltet. Weitere Informationen finden Sie unter www.kulturetage.de.

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