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Optimismus trotz Fragezeichen28.05.2020



Text und Foto: Mario Forkel

Die Landesbühne Wilhelmshaven hat ihre neue Spielzeitplanung vorgestellt. Vieles in der Planung ist noch mit einem Fragezeichen versehen. Die Leitung jedoch demonstriert grade deshalb ihren Optimismus.

Nein, die Aussichten sind nicht besonders rosig. Selbst das sechsseitige Papier der Landesregierung bleibe vage, was die Nennung von konkreten Terminen in Bezug auf die Öffnung der Theater in Niedersachsen betrifft. Während einige Theater in Deutschland unter Hygieneauflagen wieder öffnen dürfen, bleiben andere Häuser für den Rest der Spielzeit zu. Dennoch: das Glas sei „immer halbvoll“. So fasst die insgesamt entspannt erscheinende Theaterleitung unter der Leitung ihres Intendanten Olaf Strieb zu Beginn des ungewöhnlichen Pressetermin am Mittwoch den derzeitigen Stand zusammen und gibt damit zu verstehen, dass sich die Landesbühne Wilhelmshaven nichts Sehnlicheres wünscht, als wieder für das Publikum spielen zu dürfen. Weswegen eine ausgereifte Planung  dazu beitragen kann, den Optimismus auch nicht so schnell zu verlieren. Und die Planung ist ausgereift. Trotz aller Unsicherheiten und Unwägbarkeiten präsentierte die Landesbühne ihr volles Programm mit 17 Premieren, die wieder möglichst viele Menschen aus der Region ansprechen möchten. Bekannte Klassiker wie „Der Sturm“ von Shakespeare oder Goethes „Iphigenie auf Tauris“ werden gegeben. Theaterkenner dürfen sich über Jelineks „Wolken.heim“ freuen oder das Science-Fiction-Stück „X“ von Alistair McDowall. Highlight der Spielzeit bildet das Musical „Hair.spray“, das mit einem einmalig großen Aufgebot an Darstellern auf die Bühne gebracht werden soll. Auch die Außenbühnen des Landestheater, also jene Bühnen der Städte, die kein eigenes Theater haben und daher Gastspiele der Landesbühne anbieten, sollen auch wieder bespielt werden, sofern die geltenden Auflagen dort eingehalten werden können. „Wie haben jedenfalls große Lust“, sagt Strieb. Die Aufführungen werden jedoch selbstverständlich unter den Auflagen, die die Regierung gestellt hat, umgesetzt. So wird die Auslastung des Saales auf 30 % gedeckelt und zum Ausgleich dafür häufiger gespielt. Auch kräftezehrende Doppelvorstellungen setze man häufiger an, um die Verluste des Hauses zu kompensieren. Dafür sollen aber auch Stücke „eingedampft werden“, so dass sich die Schauspieler und Sänger nicht an Doppelvorstellungen mit jeweils 3 Stunden umgewöhnen müssen. Ob sich das aber auch preislich an den Theaterkassen bemerkbar machen wird, kann Strieb nicht vollends ausschließen. „Mittelfristig werde es jedoch keine Preiserhöhung geben“ betont er. Wie sich alles weitere entwickele, bleibt abzuwarten. Man werde jedoch je nach Lage kurzfristig reagieren. Auf ihrer Youtube-Seite können sich die Zuschauer derweil einen 18 minütigen Trailer zur Spielzeit ansehen und sich so auf die Stücke freuen. Und hoffen, dass sich das Glas bis dahin nicht weiter leeren möge.

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