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Wer ist eigentlich Hanna Naber?22.02.2023



Hanna Naber: 51 Jahre, aus Oldenburg, seit 8.11.2022 Präsidentin des Niedersächsischen Landtages
Mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen, die Demokratie für alle zugänglich zu machen – das war und ist auch heute noch mein Ansporn, Politik zu machen. Ich finde, dass jedes Kind – ganz gleich seiner ethnischen, ökonomischen oder religiösen Herkunft – die gleichen Chancen haben sollte, sich entwickeln zu können“, erzählt sie. Aus dem Ländlichen führte es Hanna Naber 1990 nach Oldenburg, wo sie sich bis heute sehr wohl fühlt. Während ihrer Jugend war der heute 51-jährigen SPD-Politikerin nicht immer klar, wohin sie ihr beruflicher Weg führen sollte: Ein Studium der Psychologie? Oder doch der sozialen Arbeit? Vielleicht könnte es auch hauptberuflich in die Politik gehen? Dann fiel die Entscheidung: Es wurde ein Studium der Pädagogik in der Huntestadt. Erweitert um ein vielfältiges Engagement in der Hochschulpolitik – im AStA, im Studierendenwerk und im Senat. Während Oldenburg für Hanna Naber schon immer eine attraktive Stadt zum Leben war und ist, sind die aktuellen kommunalpolitischen Herausforderungen nicht von der Hand zu weisen. „Natürlich wollen wir alle, dass die Stadt wächst und sich entwickelt. Das ist allerdings verbunden mit einer Verdichtung des Wohnungsbaus und des Verkehrs. Die Herausforderung ist, moderne Mobilität zu gewährleisten und gleichzeitig genügend bezahlbaren und sozialen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und dabei ökologisch sehr aufmerksam zu sein“, erklärt sie. Um vom Beruf und politischen Engagement etwas abschalten zu können, genießt es Hanna Naber, Zeit in der Natur zu verbringen. Wander- und Radreisen mit ihrem Mann sind es, die den Ausgleich schaffen. Seit 2017 ist sie Mitglied des Niedersächsischen Landtages und seit 8. November 2022 Präsidentin des Parlamentes. Mit dieser Position in Hannover wird die Zeit zum Wandern noch etwas knapper, aber Hanna Naber schaut ihren neuen Aufgaben mit Begeisterung entgegen. Unter anderem zählt es zu ihren Aufgaben, die Plenarsitzungen zu leiten. Es soll ordentlich und sachorientiert debattiert werden. Ferner leitet sie die Landtagsverwaltung. „Das steht vielleicht nicht so im Auge der Öffentlichkeit. In der Verwaltung arbeiten 200 Menschen, die dafür sorgen, dass der parlamentarische Laden läuft: Hausmeister, Pförtnerinnen, Saaldiener, die Ausschussassistenzen oder die Juristinnen und Juristen des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes sind nur einige Beispiele “, erklärt Hanna Naber. Der Einsatz für ein lebendiges, funktionierendes demokratisches System ist es, was die Politikerin neben sozialen Fragen antreibt und auch nach über 30 Jahren nicht ermüden lässt. Kritisch beäugt Hanna Naber Entwicklungen, die die Demokratie als solche in Frage stellen. „Bei der letzten Landtagswahl hatten wir eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung von nur 60 Prozent. Dahinter verbirgt sich die Fragestellung, warum nur noch so wenige Leute wählen gehen und was die 40 Prozent der Menschen in Niedersachsen, die nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, bewegt. Es ist Aufgabe des Landtages, sich als Haus der Demokratie zu öffnen, um auch diese Bevölkerungsschichten – und das zielt natürlich auch auf Kinder und Jugendliche ab - zu erreichen. Ereignisse wie an Silvester oder die Razzien bei sogenannten Reichsbürgern und Reichsbürgerinnen zeigen ja, dass es offensichtlich Menschen gibt, die sich abwenden vom System der parlamentarischen Demokratie. Diese Abwendung bis hin zur Abneigung ist ein Thema, das mich umtreibt“, erklärt sie. Dabei nicht den Mut zu verlieren, mag nicht immer einfach sein, aber sich von der Politik und den offensichtlichen Problemen abzuwenden, sei ebenso keine Option. „Ich glaube, was mich persönlich auszeichnet ist, dass ich im Grunde immer ein zuversichtlicher Mensch bin und Hoffnung habe. Wir können, wenn wir zusammenhalten, alles zum Guten wenden. Davon bin ich überzeugt.“
Text und Foto: Thea Drexhage

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