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Heiter bis wolkig08.10.2020

Text I Thea Drexhage

Zukunft, was ist das schon? Ein Begriff, für den mit Sicherheit jeder einzelne Mensch seine ganz eigene Definition oder Vision hat. Wie diese aussehen kann, zeigt sich in der neu erschienenen Anthologie des Leseforum Oldenburg. Für diese gab es eine Ausschreibung innerhalb des Leseforums mit dem vorgegebenen Thema „Zukunft“, an der alle Mitglieder, egal ob diese schon eigene Werke veröffentlicht haben oder nicht, teilnehmen konnten.

Im finalen Buch haben sich 18 Autor*Innen bemüht, ihre Gedanken von Zukunftsszenarien zu Papier zu bringen. Darin kann es um die ganz persönliche Zukunft gehen, oder um aktuelle Probleme, von Umwelteinflüssen bis hin zur Pandemie, aber auch um Ideen und Ansätze, wie wir die Zukunft besser gestalten können. Die Veröffentlichung des nun daraus erschienenen, etwa 200 Seiten umfassenden Buchs muss natürlich auch gebührend gefeiert werden. Bei der Premiere in der Oldenburger Bauwerkhalle hatten so fünf der Autor*innen die Möglichkeit, ihre Arbeiten in kleinen Häppchen vorzustellen. Eröffnet wurde der Abend von Alexandra Schwarting, Vorstand des Leseforums, welche sich sichtbar dankbar zeigte, dass trotz der noch immer anhaltenden Pandemie eine Zusammenkunft auf Abstand möglich sei, sind doch ein wichtiger Teil des Leseforums die gemeinsamen Treffen und der Austausch. Dass dabei ganz verschiedene Persönlichkeiten aufeinandertreffen, zeigen schon die ersten gelesenen Ausschnitte aus der Anthologie, in denen das Thema Zukunft auf unzähligen Ebenen aufgegriffen wird. Sei es die persönliche Zukunft des ehemaligen Straftäters Armin Schröder in Manfred Brünings Kurzgeschichte „Du entscheidest“ oder der von der arbeitslosen Ilona in „Kleine Änderung“ von Marlies Peters, in der Ilona durch eine kleine Entdeckung in der Wohnung der alten Dame, die unter ihr lebt und die sie manchmal versorgt, eine neue Perspektive auf ihre eigene Zukunft bekommt. Oder aber die Zukunft aller Menschen in Oliver Bruns dystopischem „Was zu feiern“, in dem ein abgedrehtes Punktesystem die Lebensweise von Menschen belohnt, welche das Datensammeln von Payback und Co lächerlich erscheinen lässt. Wie weit sich diese Stories auch erzählerisch voneinander unterscheiden, lässt sich am Premierenabend bestens im Publikum beobachten, denn die Reaktionen reichen von angespannter Mimik bis hin zu lautem Lachen – doch eines haben alle gemein: die fast schon empörten Gesichter, wenn die Erzähler kurz vor Ende der Geschichte aufhören zu lesen. „Nicht Spoilern“, das ist die Devise des Abends. Denn wer Interesse an den Enden der Kurzgeschichten hat und erfahren möchte, was all die anderen Autor*innen noch zum genannten Stichwort eingefallen ist, kann die Anthologie nun im Handel erwerben.

„Zukunft?! – Geschichten und Gedanken von Autorinnen und Autoren des Leseforum Oldenburg“/ ISBN: 9783751955706.  

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