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Standortfaktoren: Kreative Stadtentwicklung Thema im Kulturausschuss21.08.2019



Text und Foto |  Christoph Kienemann

Es knatscht weiterhin in der Oldenburger Kulturszene. Insbesondere viele junge Kulturschaffende fühlen sich nicht wertgeschätzt und bemängeln, dass es zu wenig Räume für neue Ideen und zu wenig Unterstützung für innovative Konzepte in der Stadt gibt. In den vergangenen Jahren seien bereits viele junge Kulturschaffende aus Oldenburg weggezogen, berichtete Amon Thein (Creative Mass), so habe der Großteil des Freifeld Teams Oldenburg in Richtung Bremen verlassen. Vielen Kreativen fehle eine klare Linie und eine Vision in der Oldenburger Politik. Die Lösung für die Probleme soll nun das Projekt Creative Open Oldenburg bringen. Im Rahmen von Workshops konnten die Bedürfnisse der Kreativszene benannt, Entwicklungsziele für Oldenburg aufgestellt und ein konkretes Beteiligungsverfahren skizziert werden. Die Kreativen wünschen sich einen festen Raum, an dem über neue Projekte diskutiert werden kann, der öffentlich zugänglich ist und über den eine Schnittstelle zu Verwaltung und Politik entstehen kann. „Ich stelle mir den Prozess als Impulsgeber und als Einfallstor für junge Ideen vor“, so Oberbürgermeister Krogmann im Kulturausschuss. Die Verwaltung steht dem Projekt positiv gegenüber und man sei auch bereits in Gesprächen über die Anmietung geeigneter Räume. Für den Start des Projektes werden zudem 30.000 Euro benötigt, diese müsste die Politik bereitstellen, auch hier gab es positive Signale. „Es ist wichtig, dass Kultur zunehmend als Standortfaktor begriffen wird“, so Jörg Kowollik, beratendes Mitglied im Kulturausschuss.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss für den Antrag der FDP-Fraktion aus, Kindern und Jugendlichen freien Eintritt in allen städtischen Museen zu ermöglichen. Somit kann die Jugend nun auch die Ausstellungen im Horst-Janssen-Museum kostenfrei besuchen. Die FDP hatte sich seit Jahren für diese Maßnahme eingesetzt.
Wie es mit dem Erhalt stadtbildprägender Bauten auf dem Fliegerhorst weitergeht, steht derweil noch nicht fest. Ursprünglich sollte der Charakter des Fliegerhorstes erhalten bleiben, auch nachdem dieser als Stadtteil entwickelt wurde. Dafür sollten unter anderem Tower, Kasino und Kino bestehen bleiben. Allerdings ist das Gelände stärker mit Kampfmitteln belastet, als ursprünglich gedacht. „Wir wollen nach wie vor so viele Gebäude wie möglich erhalten“, erklärte OB Krogmann. Problematisch sind immer wieder Bombenfunde, die aus einer Bombardierung im Jahr 1944 resultieren. So liegen teilweise Kampfmittel unter den Gebäuden, sodass diese abgerissen werden müssen. Ein weiteres Problem für die weitere Nutzung ergibt sich aus dem langen Leerstand der Anlage. So sind Gebäude teilweise seit 1994 nicht mehr an das Wassernetz angeschlossen. Die EWE als Versorger sieht hier nun die Gefahr, dass bei einem Wiederanschluss, dass Trinkwasser mit Keimen belastet werden könnte.

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