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EWE will grüner werden
Energieversorger EWE steigert Gewinn im Jahr 2019 um 20 Prozent28.04.2020

Trotz der guten Daten soll die Dividende allerdings nicht wie ursprünglich vorgesehen 146 Millionen Euro betragen, sondern auf 98 Millionen Euro gesenkt werden. Letzteres begründete Finanzvorstand Wolfgang Mücher mit den unklaren Auswirkungen der Corona-Epidemie auf das Unternehmen.
„Das Geschäftsjahr 2019 ist für EWE erfolgreich verlaufen“, erklärte Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE, bei der in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals rein digitalen Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. „Wir haben unsere Ergebnisziele in allen wesentlichen operativen Segmenten erreicht oder übererfüllt.“ Mit der Veräußerung der türkischen Gesellschaften im 1. Halbjahr, der Entscheidung für ein Gemeinschaftsunternehmen zum Glasfaserausbau mit der Deutschen Telekom und der Bekanntgabe des neuen strategischen Wachstumspartners Ardian im Dezember seien drei Transaktionen mit hoher strategischer Bedeutung für das Unternehmen erfolgreich umgesetzt worden, hob Dohler hervor. Das gute Konzernergebnis erklärte Finanzvorstand Mücher folgendermaßen: „Ursächlich für die positive Entwicklung war im Wesentlichen das Ergebnis aus Finanzanlagen, welches um 265,8 Mio. Euro deutlich über dem Wert des Vorjahres lag“, stellte Mücher fest. „Wesentlichen Einfluss hatten die Zuschreibung auf die swb AG und der Saldo aus Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen sowie Aufwendungen aus Verlustübernahmen. Auch die Veräußerung der Beteiligung an der EWE Turkey Holding A.Ş. begünstigte das Ergebnis aus Finanzanlagen. Im Vorjahr sorgten zudem außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen für ein deutlich niedrigeres Ergebnis.“
Für die Zukunft plant die EWE weiterhin eine Neuausrichtung auf nachhaltige und grüne Technologien. „Wir sind davon überzeugt, dass langfristig angelegter wirtschaftlicher Erfolg mit dem Erreichen ökologischer und sozialer Ziele einhergehen muss“, stellt der Vorstandsvorsitzende klar. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie würden die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen – in wirtschaftlicher, ökologischer, sozialer und politischer Hinsicht. „Wer in diesen Tagen auf die Reaktivierung der Wirtschaft blickt und meint, man könne sich Nachhaltigkeit, grüne Innovationen, Umwelt- und Klimaschutz dabei nicht leisten, ist auf dem Irrweg“, so Dohler. Damit diese Ankündigung mit Leben gefüllt werden kann, geht die EWE eine Partnerschaft mit der Aloys-Wobben-Stiftung ein. Hinter Letzterer verbirgt sich der alleinige Anteilseigner der Enercon. Ein neues Gemeinschaftsunternehmen soll die von beiden Partnern eingebrachten Bestandswindparks (2.500 MW) und Projektpipelines (knapp 2.300 MW) bewirtschaften. In den kommenden Jahren will die EWE etwa 700 Millionen Euro pro Jahr investieren, damit wolle man auch einen Beitrag zur Erholung der regionalen Wirtschaft leisten, so Dohler.

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