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Hoffnung auf Besserung: Interview mit Andreas Holtz von der Kulturetage02.04.2020



Text und Foto  | Christoph Kienemann

Wie viele Einrichtungen hofft man auch hier auf unbürokratische finanzielle Hilfen. Bis September kann das Haus die Lage finanziell überbrücken, geht der Lockdown weiter, sei auch das Bestehen des Hauses gefährdet, so Geschäftsführer Bernt Wach. Mit dem Programmleiter des Hauses, Andreas Holtz, sprachen wir über die Situation im Musikbereich.

DIABOLO: Wie waren die Folgen für das Musikprogramm?
Holtz: Trist, verheerend, traurig. Am Freitag den 13. März war der erste Tag, an dem wir Veranstaltungen absagen mussten. Die Band „Hildegard lernt Fliegen“ war schon im Zug und hätte hier Tourneeauftakt gehabt. Danach ist dann bundesweit das gesamte Liveleben zum Erliegen gekommen.  
DIABOLO: Wie gehen die betroffenen Musiker*innen mit der Situation um?
Holtz: Man kann davon ausgehen, dass bei den Künstlern die bei uns spielen, also in Klubs mit bis zu 1.000 Plätzen, die Existenz bedroht ist. Also die großen Headliner wie die Rolling Stones oder Rammstein sind nicht so betroffen, denn sie konnten in der Vergangenheit genug einnehmen und sie haben einen großen Backkatalog. Aber die jungen und neuen Acts, die eh schon aufgrund des Strukturwandels betroffen und keine CDs mehr verkaufen, für die ist es eine Katastrophe.
DIABOLO: Der Deutsche Musikrat hat ein Corona Grundeinkommen vorgeschlagen, wäre das Etwas, wofür man sich einsetzen sollte?
Holtz: Ich kenne auch eine Initiative einer Künstlerin, die bereits von 500.000 Menschen unterzeichnet wurde. Da sieht man, dass diese Aktion einen positiven Nachhall hat. Natürlich halte ich das auch für eine gute und interessante Idee.
DIABOLO: Wie arbeitet ihr in der Kulturetage jetzt am Musikprogamm weiter?
Holtz: Ich habe erstmal über 50 Veranstaltungen in den Herbst 20 oder das Frühjahr 21 verschoben. Die meisten Gäste haben für die Veranstaltungen ihre Tickets behalten und es gibt eine große Solidarität. Aber anders betrachtet, steht das Leben hier still und das gilt für die gesamte Kulturetage, für das Restaurant und auch für das Tango- und Salsa-Studio. Die Planungen laufen heiß ab 1. September. Wir hoffen, dass dann Veranstaltungen für 1.000 Menschen möglich sein sollten. Wenn das nicht möglich sein sollte, dann haben nicht nur wir ein Problem.
DIABOLO: Wie sieht es mit dem Kultursommer aus?
Holtz: Dazu kann man noch nichts  sagen. Wir warten die notwendigen Kontaktsperren ab und dann können vielleicht schon Gespräche beginnen. Wir hoffen natürlich, dass das Festival stattfindet.
DIABOLO: Gibt es etwas, was dennoch Hoffnung macht?
Holtz: Hoffnung macht mir, dass ich eine Solidarität in meiner Nachbarschaft spüre und es viel Mitmenschlichkeit gibt. Konkret hoffe ich, dass wir im Sommer uns alle wieder auf dem Schlossplatz in Oldenburg treffen können und ein tolles Musikprogramm erleben können.

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