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Kaffee und (Tanz)Kultur. Daniel Jüdes betreibt das Café 2218.08.2022



Am Sandweg Ecke Schiebenkamp in Osternburg befindet sich das Café 22. Das Besondere: geöffnet wird hier nur freitags und sonntags, für Events wie Konzerte oder private Feiern auch mal am Samstag. Betrieben wird das Café 22 von Daniel Jüdes, welcher im gleichen Haus auch die Flamencoschule betreibt. Im Tanz liegen die eigentlichen Wurzeln des 60-Jährigen. Schon mit 16 wusste er, welchen Weg er im Leben einschlagen möchte. In seiner Heimat Lübeck studierte er Ballettpädagogik. Der berufliche Weg führte ihn dann von Lübeck nach Leer und schließlich nach Oldenburg, wo er unter anderem fünf Jahre am Staastheater tanzte, bevor er die Flamencoschule und eine Familie gründete. Irgendwann begann er, seine Schüler und Schülerinnen nach dem Unterricht zu bewirten und nach und nach entwickelte sich der Cafébetrieb. „Menschen sind eine spannende Sache. Wenn ich mich von der Arbeit ablenken möchte, verbringe ich meine Zeit gern allein in Kaffeehäusern. Ich brauche das Ambiente um mich herum. Dabei fiel mir auf, dass viele Läden Menschen allein durch die Preise ausgrenzen.“, erzählt er. Deshalb ist im Café 22 alles etwas anders. In den gemütlichen und verwinkelten Räumen, die mit Möbeln aus den 60er und 70er Jahren eingerichtet sind, können die Gäste selbst entscheiden, was ihnen die gebotenen Speisen und Getränke wert sind. „Ich habe Richtpreise, die sind sehr niedrig angesetzt. Mehr zahlen kann jeder, der das möchte und wenn etwas nicht gefällt, auch weniger.“, erklärt Daniel Jüdes. Die Kasse ist eine Schale auf dem Tresen, die auf  Vertrauensbasis funktioniert. „Den Gästen ist es auch gelegen, dass das Café bestehen bleibt, daher funktioniert das Konzept seit nunmehr 10 Jahren gut.“, sagt er. Getränke, Speisen und Kuchen bereitet der Tanzlehrer nun selbst vor. Wichtig sind ihm dabei gute, ökologische Zutaten. Günstige und gegebenenfalls minderwertige Zutaten zu verwenden, um möglichst viel Profit zu erwirtschaften, liegt nicht im Interesse des Cafébetreibers. Fairness ist etwas, dass Jüdes immer am Herzen liegt, so unterrichtet er heute auch mehr im kreativen Tanzbereich, als im klassischen Ballett. „Auch das grenzt Menschen aus. Ballett kennt keine Grauzonen, nur ein richtig oder falsch. Daher unterrichte ich Kindern gern Improvisation mit Ballettelementen für die Haltung, da kann sich jeder ausprobieren.“                                  
Text und Foto: Thea Drexhage

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