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Ideen für die Landwirtschaft von morgen28.11.2019



TEXT  | Christoph Kienemann
Foto: Bruno Glätsch, pixabay
Unüberseh- und unüberhörbar war die Treckerdemo der Landwirte in Oldenburg. Insgesamt protestierten 2.000 Menschen gegen die Agrarpolitik von Bund und EU, insbesondere gegen die Verschärfung der Düngeverordnung. Ideen für eine nachhaltige Landwirtshaft werden hingegen an anderer Stelle entwickelt. Der Naturefund organisiert zunächst zwei Workshops, in denen Expert*innen ihre Visionen vorstellen.

Rückgang von Insekten und Vögeln, steigende Bürokratie, Hitze und Dürre, die sich auf Ernten auswirken – die Probleme der Landwirtschaft sind längst bei den Menschen angekommen. Darüber hinaus laufen in Brüssel derzeit die Verhandlungen um eine neue EU-Agrarreform, die unter anderem entscheiden wird, nach welchen Kriterien Subventionen für die Landwirtschaft verteilt werden. Damit dieser Prozess nicht nur der Politik und der Agrarlobby überlassen wird, hat sich deshalb die Naturschutzorganisation Naturefund mit ihren Partnern, darunter mehrere Bauernfamilien, NABU Niedersachsen, Künstlerhaus Thüringen e. V., das Ziel gesetzt, den Prozess selbst mitzugestalten. Ziel von Naturefund ist eine nachhaltige Landwirtschaft, die die Artenvielfalt bewahren soll und auch den Bauernfamilien ein auskömmliches Einkommen sichert. So würden auch die Bürger*innen und die Tier- und Pflanzenvielfalt profitieren. In einem ersten Schritt lädt Naturefund alle Interessierten ein, in Workshops an zwei Standorten in Deutschland gemeinsam über neue Wege für die Landwirtschaft zu diskutieren. „Landwirtschaft geht uns alle an. Wir wollen darauf Einfluss nehmen und mitbestimmen,“ erklärt Katja Wiese von Naturefund. Die Ergebnisse der Veranstaltungen sollen daher an die entsprechenden Repräsentant*innen in der EU-Kommissionen weitergeleitet werden. „Wir denken selbst, wir handeln selbst und wir wollen, dass die uns betreffenden Gesetze in einem partizipativen und transparenten Prozess gestaltet werden,“ so Wiese weiter.
Die Workshops beginnen jeweils mit Vorträgen von Fachreferenten über die momentane europäische Agrarpolitik. Anschließend werden die Teilnehmer*innen aufgerufen, über die Landwirtschaft von heute zu sprechen und insbesondere über eine Landwirtschaft, die sie sich wünschen. Zudem soll aufgezeigt werden, welche Weichenstellungen in der Politik notwendig sind. Die zentralen Fragen lauten: Wie können Bauernfamilien ein gutes Auskommen haben? Wie können zugleich intakte Böden, gesunde Nahrung, artenreiche Landschaften und stabile Ökosysteme erhalten bleiben? Was muss sich dazu in der nationalen und europäischen Agrarpolitik ändern?
Die erste Veranstaltung mit Landwirt Ottmar Ilchmann und Prof. Ralf Otterpohl von der TU Hamburg-Harburg als Referenten fand in Elsfleth statt.  Ilchmann ist Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Otterpohl befasst sich mit Abwassersystemen im Düngebereich und Bodenverbesserung.
Insgesamt diskutierten ca. 100 Teilnehmer*innen über eine zukunftsfähige Landwirtschaft und welche Weichenstellungen für dieses Ziel in der Landes- und bundespolitik notwendig sind. Eine weitere Veranstaltung wird am 30.11. in Frankfurt am Main stattfinden.

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