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MoX-Bandportrait: Offensichtlich machen wir irgendwas richtig!07.12.2021



Text und Foto: Ralf Koch
„Es wurde Zeit, dass wir unsere gestiegenen Ansprüche endlich auf einem Longplayer festhalten“, zeigt sich Gitarrist Lars Riedel zuversichtlich, dass aus dem ursprünglich als Hobby gestarteten Projekt aus Ganderkesee mittlerweile eine Band mit Format geworden ist. Und in der Tat beweist das ihr Debüt „Hollow Throne“ eindrucksvoll. Aber Rückmeldung über ihren Leistungsstand bekommen sie regelmäßig, über mehrere hundertausend Streams ihrer Songs im Netz, das Feedback von Fans sowie von offizieller Seite zuletzt im Sommer, als sie aus hunderten Bewerbungen aus ganz Europa in das finale Voting für das Impericon Festival 2022 in Leipzig gewählt wurden. Für einen Platz auf dem Treppchen hat es zwar nicht gereicht, „aber auch ganz ohne Gewinn sehen wir das Voting schon als großen Erfolg. Zu sehen, dass wir mit dem, das wir machen, offensichtlich irgendetwas richtig machen“, freut sich Riedel.
Seit gut vier Jahren basteln die fünf Jungs an ihrem Erfolg – aus Leidenschaft, und deswegen extrem ambitioniert. „Die Anfänge waren einfach relativ unerfahren, wir kamen alle aus unterschiedlichen Bands, aber erst in dieser Band haben wir richtig zusammengefunden.” 2018 veröffentlichten sie mit der 5-Track EP „The World in Chains“ ein erstes Lebenszeichen, bevor sie sich Anfang 2019 entschieden, „das Ganze etwas professioneller anzugehen“. Statt Do-It-Yourself (DIY) Videos mit Freunden wandten sie sich an professionelle Videoteams und Song-Aufnahmen fanden nun in Tonstudios statt, „auch um unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden“, so Riedel. Im Vergleich zur ersten EP spricht Riedel bei den darauf folgenden EP- und Single-Veröffentlichungen von „Welten dazwischen“.
Der Sound wurde immer mehr erweitert, die Bandbreite und Variabilität stetig vergrößert – und die Qualität verbessert. Sänger Marne Büch trägt mit seinem variablen Gesang maßgeblichen Anteil. Denn selbst wenn der Screamo-Anteil im Gesang lange gesetzt war, ist auch da die Varianz größer geworden. „Marne hat sich extrem weiterentwickelt. Der Gesang ist unser Wiedererkennungsmerkmal, unser Sänger ist unser Kapital!“, freut sich Riedel. „Abgesehen davon würde ich sogar sagen, dass heute der Anteil an cleanem Gesang größer ist – und mit „Mysery“ gab es dieses Jahr auch eine erste Single mit E-Gitarre und ohne Screams. Trotzdem: Screams sind uns wichtig, weil er unsere Botschaften transportiert. Außerdem sorgt er natürlich auch für eine gewisse Aggressivität, die nicht zu kurz kommen soll!“
Einer zweiten EP folgte dabei auch eine Akustik-EP, die dieser Entwicklung Rechnung trug. Seitdem hat die Band noch weitere Singles veröffentlicht – aus verschiedenen Gründen. „Die Hörgewohnheiten haben sich verändert, viele hören gar keine ganzen Alben mehr, u.a. durch die ganzen Streaming-Angebote.“ Aber auch den Verdacht, dass man für ein Album vielleicht auch auf einen Plattendeal hoffte, kann Riedel nicht ganz abstreiten. „Das war lange so – und wenn das richtige Angebot käme, würden wir uns auch freuen, nichtsdestotrotz haben wir uns entschieden, das erste Album selbst zu machen.“ Schließlich konnte das vergangene Jahr ausgiebig genutzt werden, um neue Songs zu schreiben, Videos zu produzieren und u.a. am Online-Auftritt zu arbeiten: „Wir haben den eigenen Youtube-Kanal „Maelføy reacts“ gegründet, einen Tik Tok Channel eingerichtet, „und wir haben es mit unserem Song "Emptiness Inside" auch in die "New Metal Tracks" Spotify Playlist geschafft, wo wir immer dachten, das klappt eh nur mit einem Label“. Offensichtlich kann man auch mit DIY  sehr weit kommen. Diese entscheidende Erkenntnis haben sie nun auch für ihr erstes Album genutzt, auf dem sie viele der bislang veröffentlichten Singles vereinen. Die geplante Release-Show am 17.12. im Amadeus wurde wie die ihrer Kollegen von Rising Insane (18.12.) leider gerade wegen Corona auf 2022 verschoben.

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