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DIABOLO Wochenzeitung:
Bombarde und Orgel
Neues Duo in der Thomas-Kirche19.06.2019
Text und Foto | Raphael Siems
Herbert Bartmann ist Vollzeitmusiker. In seiner eigenen Musikschule unterrichtet er verschiedene Instrumente, deren Verbreitung entweder eine lange Zeit zurückliegt, oder/und in fernen Gebieten stattgefunden hat. Neben dem schottischen Dudelsack (auch „Great Highland Bagpipe“ genannt), der ja auch hierzulande allgemein bekannt ist, betrifft das auch solche Instrumente, bei denen dies weniger selbstverständlich ist. So etwa die Gajda, eine Sackpfeife, die mehr auf der südlichen Balkaninsel geläufig ist, oder die Tin Whistle, eine Schnabelflöte, die vor allem auf den Britischen Inseln und häufig für irische Folkmusik eingesetzt wird. Aber das Instrument, was bei dieser Veranstaltung den Schwerpunkt bilden wird, ist die Bombarde, und die spielt der Musiker nicht etwa alleine, sondern in Kombination mit Reinhard Janssen an der Orgel. In der Thomas-Kirche ist Janssen als Organist bereits bekannt. Dort begleitet er regelmäßig die Predigten und Gottesdienste. Dass er nun jedoch mit Bartmann als Duo konzertiert, ist etwas ganz Neues. Die Bombarde gehört zur Familie der Oboen und Schalmeien. Sie hat einen hohen, klaren und im Verhältnis zu ihrer Größe erstaunlich kräftigen Klang. Gebräuchlich ist sie vor allem in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs, wo sie häufig zusammen mit der sogenannten Binioú Kozh gespielt wird, einer Sackpfeife, die ebenfalls bretonischen Ursprungs ist. Dies ist die klassische Besetzung, die manchmal noch durch ein Perkussionsinstrument erweitert wird. Die Kombination mit Orgel wiederum ist zwar keine neue Erscheinung, im Vergleich dazu jedoch schon etwas weniger verbreitet. Und dabei passt es so gut zusammen, wie sich beim Besuch von DIABOLO in einer Probe der beiden Musiker offenbart hat. Zurzeit bereitet das Duo noch vor, was in Kürze präsentiert wird. Es handelt sich dabei überwiegend um Stücke aus dem Barock, unter anderem von Pachelbel, Scheidt und Telemann. Da die Originalwerke in der Regel von der jetzigen Besetzung abweichen, handelt es sich mitunter um neuere Arrangements, die zum Teil eigens für das Konzert erarbeitet wurden. Das Gegenteil dazu bilden einige folkloristische Stücke aus der Bretagne. Eine spannende Angelegenheit, für die es sicherlich einen Besuch wert ist, zumal bisher noch nicht feststeht, ob das Projekt anschließend fortgesetzt wird, oder eine einmalige Sache bleibt.
Herbert Bartmann & Reinhard Janssen
So. 30.6., 17 Uhr, Thomas-Kirche, OL
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