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„1793“ von Niklas Natt och Dag05.04.2023
Text und Foto: Thea Drexhage
Das ist der gesellschaftliche Hintergrund. Und dann gibt es natürlich Mordfälle, wie es in einem Kriminalroman ja auch sein sollte. Die Trilogie dreht sich um ein Ermittlerduo. Ein Jurist Cecil Winge und Militärveteran Michael Cardell, welcher einen Holzarm hat und arg gezeichnet vom Leben ist, arbeiten zusammen. Es ist ein sehr gegensätzliches Ermittlerduo, wodurch der Reiz der Geschichte entsteht. Im ersten Band geht es darum, dass ein Mensch aufgefunden wird, der relativ grausam zugerichtet worden ist und offensichtlich aus höheren Kreisen stammt. Das wird festgemacht an Kleidungsstücken und gewissen Äußerlichkeiten. Es wird sich auf Spurensuche begeben und letztendlich bringen die beiden natürlich in Erfahrung, wo die Leiche hingehört und wer für den Tod verantwortlich ist. Das ist ein ebenfalls Adliger, der aber von seinen Eltern so erzogen wurde, wie man ein Kind nicht erziehen soll. Er wuchs ohne Liebe auf und wurde verstoßen, sodass er einen psychischen Schaden davon trug. Das ist der Grund für diesen Mord. Es folgen darauf immer neue Fälle. Autor Niklas Natt Och Dagg kann unglaublich gut beschreiben. Er nimmt den Leser mit ins alte Stockholm und man meint quasi, die Kloake dort riechen zu können.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Victoria Krebs: Das Buch hat mich sehr schnell mitgenommen. Was mir wirklich gut gefallen hat ist die Darstellung und das Setting. Der Autor hat große geschichtliche Kenntnisse und entstammt selbst einem schwedischen Adelsgeschlecht und hat Kenntnisse über die politischen Gegebenheiten damals. Man merkt, dass er sehr viel recherchiert hat. Ich kenne das Stokkholm von heute und die Bücher haben mir eine ganz andere Welt eröffnet. Ich beneide ihn sehr um seine überaus bildhafte Sprache. Die Geschichte nimmt einen tatsächlich sehr mit, da vieles sehr hart und brisant geschildert ist.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Victoria Krebs: Den ersten Band habe ich entdeckt, weil ich über eine Anzeige gestolpert bin und habe reingelesen. Mittlerweile lese ich nur auf dem Kindle, wegen meiner Augen, denn ich kann die Schriftgröße anpassen. Außerdem lese ich gern im Bett und da brauche ich kein zusätzliches Licht und störe meinen Mann nicht.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Victoria Krebs: Wer nur Charlotte Link liest, ist damit vielleicht nicht so gut aufgehoben, da die Bücher schon etwas härter sind. Das sollten geübte Thrillerleser sein. Wer nur Cosy-Crime liest, für den kann das etwas zu brutal sein. Auch die Beziehung der Menschen untereinander ist geprägt von Armut und politischen Machenschaften, das ist teilweise sehr heftig geschildert und entspricht vielleicht auch nicht immer dem Weltbild des „normalen“ Deutschen Bürgers, der sich vielleicht nicht mit diesen geschichtlichen Grausamkeiten beschäftigen möchte.
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