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MoX Streaming Tipps: Another Monday + The Lazarus Project09.11.2022





Texte: Christian Lukas
Freya lebt mit ihrem Mann, einem Psychologen, in einem schönen Haus in einer größeren deutschen Stadt. Ihre Ehe funktioniert, mehr jedoch nicht. Über ihrer Familie liegt ein dunkler Schatten. Ihr kleiner Sohn ist vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Aus Gründen, die sehr gefühlvoll im Laufe der Spielzeit thematisiert werden, ist es Freya seither nicht mehr gelungen, zu ihrer inzwischen 16 Jahre alten Tochter Charlie eine echte Beziehung aufzubauen. Charlie ist eher eine Vater-Tochter. Eines Tages um exakt 2.13 Uhr findet sich Freya mitten in einem Geschlechtsakt mit ihrem Mann wieder. Was Freya ziemlich aus der Bahn wirft, denn: Sie hat diesen Moment schon einmal erlebt. Genau diesen einen Moment und keinen anderen. Einen Moment, der sich einen Tag später ein weiteres Mal wiederholt. Was Freya fast den Verstand verlieren lässt. Der Tag, der sich offenbar immer und immer wieder wiederholt, ist der Tag, an dem sie ihren Mann Malte eigentlich verlassen hat. Und sie hat ihn verlassen. Sie ist zu ihrem Freund nach Italien aufgebrochen, sie hat sogar vor dessen Tür gestanden. Um doch wieder im gemeinsamen Ehebett zu landen. Kurz bevor Freya jedoch tatsächlich den Verstand zu verlieren glaubt, lernt sie Becker kennen, einen Ex-Polizisten, der wie sie in dieser Zeitschleife gefangen ist und das schon etwas länger. Becker hat diesen Zustand nicht mehr ausgehalten und sich das Leben genommen. Er ist vom Balkon in die Tiefe gesprungen. Er hat sie erschossen. Nur um diesen einen Tag immer und immer wieder zu erleben. Einen Tag, der auch für ihn stets um 2.13 Uhr wieder beginnt. Mit der Krankenschwester Sophie wird aus dem Duo sehr bald ein Trio. Allerdings gibt es einen Unterschied zu Freya und Becker. Während deren Tage immer exakt gleich beginnen, hat Sophie Abweichungen erlebt. Zumindest der erste Tag, an den sie sich erinnern kann, hat ganz anders begonnen als der zweite. Warum hängen die drei in einer Zeitschleife fest und warum bemerkt außer ihnen niemand, dass sich dieser eine Tag immer wiederholt? Sechs Episoden umfasst die Serie und abgesehen von der fünften Episode, die dann doch einmal ganz tief philosophisch werden muss – ist das alles tadellos inszeniert.


The Lazarus Project (Sky)



Und noch einmal eine Zeitschleife – nur viel größer inszeniert. Hier ist es George, der nicht einen Tag wieder erlebte, sondern gleich ein ganzes Jahr. George leidet an einer Gen-Mutation, die seine Erinnerungen an das Neu- Erleben eines Jahres nicht vergessen lassen können. Hinter den Zeitsprüngen steckt eine Geheimorganisation, die über eine Technologie verfügt, die Zeit auf ein bestimmtes Datum im Juli zurückzudrehen. Sie nutzt dieses Wissen, um die Menschheit zu retten, wie im Oktober 1962, als die Amis während der Kuba-Krise Atombomben auf die UdSSR abfeuerte. Zumindest während der ersten Konfrontation, vor der ersten Zeitschleife. Eingegriffen wird nur, wenn eine globale Katastrophe droht. Daher wurde 9/11 auch nicht rückgängig gemacht. George wird zum Agenten ausgebildet. Er ist treu. Bis ein persönlicher Schicksalsschlag alles verändert. Die Inhaltsangabe klingt ein bisschen Banane und ja, Physiker werden vielleicht keinen Spaß an der Serie haben. Aber lässt man diese Aspekte einmal außen vor, rockt „The Lazarus-Project“ ab Episode 2. Man darf die Serie vor allem nicht nebenbei schauen, denn oft sind es vermeintliche Nebensächlichkeiten, die zu einem späteren Zeitpunkt die Geschichte auf den Kopf stellen. Das alles sieht zwar wie eine typische britische Thrillerserie aus, die Serie spielt auch größtenteils in London, erdacht hat sie jedoch der deutsche Regisseur Marco Kreuzpaintner (Der Fall Collini).

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