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„Ohne Publikum geht’s nicht“ By A Storm setzen auf lebendige Hardcore-Shows06.04.2022





Im Fachjargon spricht man von einer Supergroup, wenn sich Bandmitglieder aus berühmten bestehenden Bands für neue gemeinsame Projekte zusammenfinden. Ein Konzept, das etliche Vorteile mit sich bringt. Im kleinen Rahmen kann man also auch bei den Oldenburgern von By A Storm von einer Supergroup sprechen, denn bevor sich die vier Musiker zusammenfügten, waren, bzw. sind sie teilweise immer noch, in anderen Formationen unterwegs. Da kommt zusammengerechnet schon einiges an Bühnenjahren zusammen, so ist es nicht verwunderlich, dass es live sofort miteinander geklickt hat, wie Schlagzeuger Alex verrät: „Beim ersten Konzert hat uns, glaube ich, keiner geglaubt, dass das unser erster Gig ist.“ So gelang es den vier Musikern schnell, sich einen Platz in der Oldenburger Hardcoreszene, die sich als recht überschaubar erweist, zu erspielen. „Ich habe das Gefühl, dass wir hier eine Lücke gefunden haben, die wir schließen konnten.“, erzählt Basisst Alex. Das Genre Hardcore war es letztendlich auch, das die Bandmitglieder miteinander verbunden hat. Man kannte sich durch die anderen Bands, hat sich gegenseitig live spielen gesehen und irgendwann mit diesem doch eher brachialen Genre einen gemeinsamen Nenner gefunden. Eine Szene dafür gab es durch das Alhambra und andere Läden, die es mittlerweile nicht mehr gibt, doch die Hardcorebands, die dann aufgetreten sind, kamen oft von außen. Seit 2017 gibt es By A Storm mittlerweile. Die Band setzt sich zusammen aus Initiator Nick am Bass, Alex hinter den Drums, dem neuen Gitarristen Messi und Sänger Anselm. Bisher konnte die Bands zwei EPs veröffentlichen. Die erste „By A Storm“ wurde schnell und aus der Hüfte heraus aufgenommen, um etwas Vorzeigbares zu haben. „Wir waren heiß darauf zu spielen und haben dafür spontan im Studio innerhalb von 10 Minuten noch einen fünften Song aufgenommen – manchmal das Beste, was man machen kann.“, gesteht Nick lachend. Die zweite EP „Your Voice, your Weapon“ folgte 2019. Und dann kam Corona. Es folgten eingeschränkte Proben, manchmal nur zu zweit und natürlich eine lange Zeit ohne Auftritte. Sitzkonzerte? Müssen nicht sein. „Haben wir natürlich getestet, besser als gar nicht aufzutreten. Aber das fühlt sich an wie ZDF-Fernsehgarten.“, so Nick. Nachvollziehbar, denn wer schon mal auf einem Hardcore-Konzert war weiß, wie wichtig Bewegung und Freiheit dabei sind. Das erste Konzert ohne Maßnahmen konnte die Band im Herbst in Vechta spielen „Alles war wie immer. Vor der Bühne hat sich eine kleine Traube zusammengefunden, die gebolzt hat, als wären die letzten zwei Jahre nicht gewesen. Aber auch auf die die vorsichtiger sein wollten, wurde Rücksicht genommen. Davon zehrt man dann auch.“, erklärt Alex. Aber die Pandemie brachte auch etwas Gutes mit sich: Zeit. Zeit für ein Debütalbum. „Mit den Aufnahmen haben wir schon vor langer Zeit angefangen, aber mit Corona geht natürlich alles etwas langsamer. Wir konnten uns bei den Songs so mehr Zeit lassen, was auch funktioniert hat, aber im Nachhinein lässt sich sagen, dass wir spontaner besser schreiben. Nun liegt die Scheibe im Mix und wir warten auf OK von den Presswerken.“, so Nick. Mit etwas Glück erscheint das Album noch Ende dieses Jahres. Die Themen darauf sind vielschichtig. Wie auch im Punk geht es im Hardcore oft um Politik und Gesellschaft. By A Storm äußern sich in ihren Songs auch kritisch, achten aber darauf, nicht so sehr in die politische Schiene zu rutschen. „Da kann man sehr schnell in Fettnäpfchen treten.“, gesteht Alex. Es gibt ja auch genügend andere Themen, wie den Zusammenhalt in der eigenen Szene, das Füreinander, wie man sich den Umgang miteinander wünscht und auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen. „Natürlich geht es auch mal um triviale Dinge wie Party. Das ist völlig legitim. Im Hardcorebereich darf man viel machen, ohne dass es klischeehaft wird.“, so Nick.  Man darf also gespannt sein, auf das, was da noch alles kommt.

Text und Foto: Thea Drexhage

Live: By A Storm + Karloff am 7.5. im Amadeus, OL

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