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Hamburg Blues Band bald in Cloppenburg22.02.2022



Text: Horst E. Wegener
Die Namen vieler Ausnahmegitarristen werden herangezogen, wenn Musikerkollegen oder Journalisten auf Krissy Matthews zu sprechen kommen. Der wird mal mit Jimi Hendrix, Muddy Waters oder Eric Clapton verglichen, andere wiederum bringen Jeff Beck, Johnny Winter, Rory Gallagher oder Pete Townsend ins Spiel. Zweifelsohne haben sie alle Eindruck auf das Wunderkind Matthews gemacht, greift dessen Spiel mal die frische und raue Improvisationskunst der einen, dann wieder die schräge Wildheit der anderen Gitarrengröße auf. Im Alter von acht Jahren bekam Krissy seine erste Gitarre und als Elfjähriger entdeckte er den Blues für sich. Ein Jahr später traf er John Mayall bei einem Auftritt in Norwegen – und der Gottvater des weißen Blues zögerte nicht lange und nahm den Zwölfjährigen mit auf die Bühne. Das gemeinsame Jammen mit einem seiner musikalischen Götter funktionierte für den jungen Senkrechtstarter gleichsam als Türöffner zur Oberliga der Bluesszene. Als Matthews dann 2015 vom Hamburg Blues Band-Frontmann Gerd Lange gefragt wurde, ob er sich vorstellen könnte, den vakant gewordenen Part des Leadgitarristen und Woodstock-Veteranen Miller Anderson auszufüllen, schlug der damals 23-Jährige mit Freuden ein. Immerhin war die Truppe um Sänger Lange dafür bekannt, sich regelmäßig mit allseits bekannten Legenden der britischen Bluesrockszene zusammenzutun. Zum Freundeskreis der tourneefreudigen Hanseaten zählten schon Chris Farlow, Mike Harrison oder Maggie Bell; aktuell ist Arthur Brown an der Reihe, mit dem die Hamburg Blues Band auf Jubiläumstour durch die Lande tingelt.
Selbst jenen, denen der Name des „God of Hellfire“ zunächst nichts sagt, ist zumindest Browns Megahit „Fire“ ein Begriff: Ein Song, der sich ´68 über 18 Wochen lang in den Charts ganz oben hielt. Der wilde Mann aus der einstigen Undergroundszene, dessen gellendes „Fire“-Geschrei zu den Weltklassikern des Rock avancierte, stößt zwar erst in der zweiten Halbzeit des Bühnenlivespektakels zu Lange und Co dazu, was denen andererseits die Gelegenheit gibt, dem Publikum ein Wiederhören mit Bluesrockgoodies wie „Rockin´Chair“, „Make my Day“ oder „Rattlesnake Shake“ zu bescheren. Langes Reibeisenstimme kennt man unter anderem von Inga Rumpfs oder Jack Bruces Rocktruppen her; für den Soundtracktitelsong „Burning Life“ bekam der Hamburger sogar den Deutschen Filmpreis zuerkannt. Für seine 1982 zusammen mit dem verstorbenen Colosseum-Saxofonist Dick Heckstall-Smith gegründete Hamburg Blues Band scharte Rockröhre Lange Seelenverwandte um sich, zu denen derzeit  neben Youngster Matthews Reggie Worthy und Eddie Filipp gehören. Zusammen mit Stargröße Arthur Brown serviert man deftigen Hausmacher-Bluesrock, der vor allem live kein bisschen antiquiert rüberkommt. Am 4. März gibt man sich im Kulturbahnhof Cloppenburg die Ehre. Vorbeischauen lohnt sich!

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