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MoX Soundcheck KW2413.06.2023











Michael Benjamin: THE WORLD IS STILL BEAUTIFUL (VÖ: 9.6.)
Dass Michael Benjamin jetzt mit „The World is still beautiful“ sein Debütalbum vorlegt, sollte uns nicht in die Irre führen. Immerhin ist der Schweizer bereits seit mehr als zehn Jahren musikalisch aktiv, klapperte der Singer-Songwriter zunächst die Zürcher Clubszene erfolgreich ab und wurde vom überregionalen Sender SRF 3 zum Best Talent gekürt, bevor es ihn ab 2016 für zwei Jahre nach Los Angeles verschlug. Dort legte er sich den Künstlernamen Native zu, kam mit seinen Popsongs auf YouTube und Spotify ebenfalls bestens an. Wieder zurück in Europa mietete sich Benjamin mit zwanzig Tracks im Hinterkopf ins Aufnahmestudio ein, die er in gerademal zwei Tagen live einspielte, um dann zwölf album-taugliche  Titel auszuwählen. Das Ergebnis beschwört eine Welt in Moll, Benjamins Troubadour-Pop wurzelt im romantischen Kunstlied.
 
Jenny Lewis: JOY´ ALL (VÖ: 9.6.)
Nachdem man sie im Herbst ´21 als support act für Harry Styles´ Tour durch Nordamerika benannt hatte, dürften sich viele Fans des Pop-Superstars gefragt haben: „Who the fuck is Jenny Lewis?“ Beim Checken ihrer Playlist könnten wir uns dann verwundert die Augen gerieben haben – angesichts jener mehr als zwanzig Jahre andauernden Solo- und Bandkarriere, die einem eine Entwicklung von Country über Indierock hin zu hörenswerten Popsongs verdeutlicht. Ihrer Karriere als Schauspielerin ab den 1980ern verdankt die ´76 in Las Vegas geborene Tochter eines Musikers und einer Entertainerin zudem das Talent, Emotionen glaubhaft performen zu können. Die Tracks auf „Joy´ all“ überzeugen mit Hammer-Lyrics, bei denen schwierige Situationen ins lustvolle Optimistische überführt werden, sich neue Möglichkeiten eröffnen. Geistreich, gelungen.
 
Joanna Connor: BEST OF ME (VÖ: 9.6.)
Die 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Joanna Connor wird seit den frühen 1980ern als gefeierte Vertreterin des Chicago Blues gewürdigt. Neben ihrem beeindruckenden Gesang ist einem ihr leidenschaftliches Slide-Spiel auf der Gitarre präsent, war sie ab den 90ern auch in europäischen Clubs gern und oft  zu Gast. Nachdem Joanna zu Beginn des neuen Jahrtausends eine Zeitlang pausieren mochte, um sich ihren Kindern bestmöglich widmen zu können, sind die Racker längst alt genug. Dass Blues-Superstar Joe Bonamassa dann auf die Blues-Lady aufmerksam wurde und sie für sein Independent-Blues-Label verpflichtete, beschert uns eine feurige Mischung aus auf Blues basierendem Soul, Rock, Funk und Country. „Best of Me“ lädt zur bluesigen Entdeckungsreise ein; großartig.
J. E. Sunde: ALICE, GLORIA AND JON (VÖ: 16.6.)
Man hört seinen Songs die großen Vorbilder à la Paul Simon, Leonard Cohen oder Neil Young an. Zu Beginn seiner Karriere tourte der 1986 in Wisconsin geborenen Singer-Songwriter an der Seite seines Bruders fast zehn Jahre lang durch die Folkclubs, ohne dass ihm als Mitglied der Band The Daredevil Christopher Wright größere Erfolge vergönnt schienen. Während die Kumpels von früher in ihren Dreißigern Familien gründeten, fühlte sich J. E. sowohl beruflich als auch privat gleichsam in einer Sackgasse angelangt. Andererseits bot ihm dieser Zustand genügend Stoff, dem man als Solokünstler tiefgründige, mitreißende Hymnen abringen konnte. Das Ergebnis: freie, befreiende Musik.
 
Yusuf/ Cat Stevens:  KING OF A LAND (VÖ: 16.6.)
Schon zu Zeiten als er sich noch Cat Stevens nannte, zählte George Harrison zu den großen Vorbildern des klampfenden Folk-Poeten aus London. Während das Beatles-Urgestein auf der Suche nach einer spirituellen Heimat die hinduistische Tradition schätzen lernte, wurde Stevens Ende der 70er im Islam fündig. Er konvertierte, legte sich den Namen Yusuf Islam zu – und schwor der Akustikklampfe als einem in seinen Augen verwestlichten Instrument ab, um mit den Ansichten von Osama Bin Ladens Mentor zu sympathisieren. Eine bedauerliche Entwicklung, fraglos. Inzwischen ist der mal in London und mal in Dubai residierende Schöpfer einzigartiger Klassiker wie „Peace Train“ oder „Father and Son“ aber auch musikalisch wieder aktiv, firmiert unterm Doppelnamen Yusuf/Cat Stevens – und hat sich auf seinem von den Fans lange erwarteten neuen Album musikalisch teils hörbar von Harrison inspirieren lassen. „King of a Land“ überzeugt klangfarbensensibel wie eh und je - eine Offenbarung.

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