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„Ode an die Feder“ von Anna Haifisch16.08.2023



[font=Univers]Interview und Foto: Thea Drexhage[/font]
In den ersten beiden Teilen geht es um seinen Weg dorthin. In diesem Band hat er alles erreicht, was er will. Er zeichnet Schlangenbilder. Diese werden überall ausgestellt und die Welt hat endlich verstanden, was der Künstler für ein toller Hecht ist. Aber es ist nicht alles positiv, denn so richtig fröhlich wirkt er nie. In „Ode An die Feder“ schafft Anna Haifisch eine literarische Oper. Viele der Texte sind in Gedichtform geschrieben und reimen sich. Sie zeigen die Zerrissenheit von diesem Vogelwesen zwischen dem umjubelten Leben in der Kunstwelt, in dem man alles erreicht und geschafft hat und dem Zwiespalt im Kopf, sich der Gesellschaft nicht zugehörig zu fühlen und auch den Kontakt zur Kunstwelt nicht so wirklich zu finden.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Larissa Helmke: Ich mag, dass Anna Haifisch es schafft, sehr reduziert und pointiert Sachen darzustellen. Sie zeichnet nicht ultra detailreich, die Illustrationen enthalten alles notwendige, sodass man alles was sie darstellen möchte, verstehen kann. Ich mag sehr gern, dass die Geschichte einerseits Leichtigkeit und Witz mit sich trägt, aber dennoch ergreifend ist. Sie beschreibt schon, wie der Protagonist am strugglen ist und Leid erlebt, aber auf eine sehr witzige Art und Weise. Auf einigen Seiten gibt es sehr einprägsame Zitate, wie zum Beispiel in dem Moment, als das Vogelwesen von der großen Liebe verlassen wird. Dort heißt es: „Mein Milkshake fiel, ich sah dich wandern, Hand in Hand mit jemand anderm, hier steh ich ohne meinen Schwarm, in einer Pfütze Vanille-Rahm“ Es beschreibt einen traurigen Moment, aber trotzdem ist es humorvoll beschrieben, das mag ich. Was auch toll ist, ist, dass es grundsätzlich nur um Tierwesen geht. Nicht nur um den Künstler als Vogel, auch die Galeriebesucher sind Krokodile, Robben oder Elefanten und die werden teils sehr albern und einfach porträtiert, aber sie entsprechen den Menschen.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Larissa Helmke: Als Hardcover. Aufmerksam geworden bin ich auf Anna Haifisch im Internet und habe mir dann einige Webcomics angeschaut und ihr Schaffen verfolgt. Die Artist-Reihe habe ich mir dann aktiv gedruckt gekauft. Man begegnet ihren Illustrationen auch immer mehr in Zeitungen, was mich sehr freut.
MoX: Wem würden Sie die Bücher empfehlen?
Larissa Helmke: Wahrscheinlich eher Menschen, die selbst keine Künstler*innen sind, aber die vielleicht trotzdem mal so einen Schaffens- und Leidenszyklus erleben wollen, ohne selbst eine Kunstkarriere einzuschlagen und Menschen, die die Farben gelb, orange und lila mögen, diese sind hier äußerst präsent. Für Künstler*innen selbst ist die Geschichte vielleicht doch etwas zu stereotyp dargestellt.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Larissa Helmke: Sie kommt aus Leipzig und hat zeitweise in New York als Siebdruckerin gearbeitet. Das finde ich kann man auch heute in ihren Arbeiten, vor allem in der Farbauswahl sehen. Aktuell kann man ihre Arbeiten auch in der FAZ, der Zeit oder der Süddeutschen finden. Ihre Lieblingshunde sind Windhunde oder windhundähnliche Hunde, wie man auch in diesen Büchern erkennen kann.

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