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Streetartolymp11.11.2020



Dass das Oldenburger Filmfest einen wesentlichen Teil zur lebendigen Kulturszene der Stadt beiträgt, ist längst bekannt. Doch in diesem Jahr gelang den Machern ein weiterer Coup, der die Stadt vor allem in der Streetartszene auf die internationale Landkarte setzen wird. Bewegt man sich vom Lappan kommend in Richtung Pferdemarkt, ist es kaum zu übersehen: ein poppiges Wandgemälde, mehrere Stockwerke hoch und in dieser Form in der Stadt einmalig.

Der spanische Graffitikünstler OKUDA hat seine Visionen im Rahmen des Filmfests an der Hauswand des Neubaus gegenüber des Polyesters verewigt. Anlass, der diesjährige Eröffnungsfilm „Puppy Love“ des kanadischen Regisseurs Michael Maxxis. Dieser zeigt die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung zwischen dem geistig behinderten Morgan Fairchild und der Prostituierten Carla in einem schwierigen Milieu. Für diesen Streifen designte OKUDA bereits einige Filmplakate, sofern lag es nahe, dass er Regisseur Maxxis auch bei der Premiere unterstützen würde.
OKUDAS großformatige Werke zieren Museen, Wände und sogar Kirchen weltweit, unter anderem in Metropolen wie Paris, Miami oder Vancouver und sind stilistisch geprägt von bunten poppigen Farben und klaren, geometrischen Formen die am Ende ein Großes und Ganzes ergeben. Diese auffälligen Werke des 40-jährigen Künstlers, der mit bürgerlichem Namen Oscar San Miguel heißt, sind ein wahrer Publikumsmagnet. Ein kultureller Gewinn also für Oldenburg.
Wie das Wandgemälde am Ende aussehen sollte, das wusste vor Beginn des Projekts niemand, denn der Künstler arbeitet am liebsten spontan. Auch der Hausbesitzer wusste nicht, was ihn am Ende erwarten würde, verriet Jutta Moster-Hoos, wissenschaftliche Leiterin des Horst Janßen Museums. Nur das es groß, bunt und knallig werden würde, das war beim Blick auf OKUDAS vorherige Werke gewiss. Insgesamt umfasst das Werk 200 Quadratmeter Fläche in einem Format von 10 x 20 Metern und über 200 Dosen Farbe wurden für die Erstellung benötigt, dabei ist es noch nicht einmal ganz fertig: eigentlich sollte auch das Logo des Filmfests das Mural zieren, doch die dafür benötigte Schablone war genau zu der Zeit kaputt, wie Torsten Neumann erzählt. Vielleicht ja beim nächsten Mal. „Für den nächsten Film gibt es ja noch viele freie Wände in Oldenburg.“, scherzt der Leiter des Filmfestes. Um die Informationen rund um das Werk und die Entstehung für Vorbeigehende oder Gäste der Stadt ersichtlich zu machen und dem Ganzen die offizielle Krone aufzusetzen, brachten Jutta Moster-Hoos und Torsten Neumann gemeinsam mit Bauunternehmer Damir Kalac eine silberfarbene Infotafel am Fuße des Gemäldes an. Somit geht der Trend der Kunst im öffentlichen Raum, welcher sich über die letzten Jahre in Oldenburg deutlich verstärkt hat, einen weiteren großen Schritt nach vorn und macht die Stadt sowohl für Anwohner als auch Außenstehende ein kleines Stückchen interessanter.
                                                   
Text und Fotos: Thea Drexhage

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