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Lang genug ausgeruht22.11.2023



Text: Thea Drexhage Foto: Jürgen Will

Der damalige und mittlerweile zweite Sänger Boris Bohlmann deutete an, neue Wege gehen zu wollen. Ersatz wurde zwar gefunden, aber auch das hielt nur kurze Zeit und so verlief sich die Geschichte der Band irgendwann im Sande. Es folgt Musik in dafür schmiedeten Gitarrist Jörg und Sänger Boris schon 2019, durch die Pandemie kam es dann aber doch noch nicht zur Reunion. Als dann im letzten Jahr der Cousin von Jörg verstarb, flammte die Idee neu auf: Das ist eine traurige Geschichte. Mein Cousin hatte Krebs und hatte einen Wunsch für seine Beerdigung: unseren Songs „Cryin‘ Eagles“. Das war hart für mich und ich wusste gar nicht, dass er sich so in den Song verliebt hatte.“ anderen Projekten, vernünftige Jobs, Familiengründungen, aber jetzt, nahezu 25 Jahre später, soll es wieder auf die Bühne gehen. Den Plan
Danach hieß es dann: Jetzt erst recht. Bei einem zufälligen Treffen auf dem Weihnachtsmarkt konnte auch Keyboarder Jens für die Idee zur Reunion begeistert werden. Was noch fehlte: Die Rhythmusfraktion. Aber Oldenburg ist klein und Musiker kennen sich untereinander. So konnte Jörg Drummer Ralf Gerdes gewinnen, dieser wiederrum leistete dann bei Bassist Cord Bakenhus, der die Band auch seit den 90ern kannte, hartnäckige Überzeugungsarbeit. „Ich hatte da erst gar nicht so Lust drauf, aber vor dem ersten Probetermin rief Ralf nochmal an und hakte nach. Er schickte mir dann ein paar Songs. Unter der Voraussetzung, dass ich meinen eigenen Part da reinbringen könne, sind wir dann einfach mal zusammengekommen und das war ein ganz entspanntes, witziges Proben.“
Passt also wie Arsch auf Eimer. Da so reines Proben ohne Ziel für solch erfahrende Musiker auf Dauer nur wenig Sinn macht, wurde direkt nach der dritten Probe der Termin für’s Cadillac dingfest gemacht. Während sich Oldenburg seit den 90ern stark verändert hat und viele Läden nicht mehr existieren, konnte mit dem Cadillac eine Adresse gefunden werden, die auch zu Anfang der Bandkarriere schon eine große Rolle spielte. „Eigentlich wollten wir direkt die EWE-Arena buchen, aber das wäre peinlich gewesen, wenn da nur 200 Leute gekommen wären.“, scherzt Jörg. Das die Idee gar nicht so abwegig gewesen war, zeigte sich einige Zeit später, als die Band eingeladen wurde, dort demnächst bei Classic Meets Rock den Song „Forever Young“ mit Orchester zu performen. Aber eins nach dem anderen. Die Show im Cadillac ist mittlerweile ausverkauft, scheinen sich doch recht viele Oldenburger noch an Virginia Value zu erinnern. Also hat es doch was gebracht sich in den 90ern so ins Zeug zu legen, denn nicht nur teure CDs wurden produziert, sondern auch ein Musikvideo. „Das sieht heute ein bisschen nach GZSZ aus, war damals aber eine große Sache mit Hubschrauber und allem“, erinnert sich Keyboarder Jens zurück, der anfangs gar nicht so viel mit Hard Rock am Hut hatte, sondern sich eher für den elektronischen Bereich interessierte. Als er dann ein Inserat von Virginia Value fand, die jemanden für die Tasten suchen, hat es dann aber doch gefunkt. Wenn das bei Bon Jovi oder Journey klappt, warum nicht auch bei einer Oldenburger Band? Wie gut das funktioniert, zeigt sich am 25.11. im Cadillac. Für diesen Auftritt traf sich die Band zuletzt 3x die Woche zum Proben. Es wird also ernst. Wie und ob es danach weiter geht, lassen die Musiker offen. Die Vorstellung vielleicht doch an neuem, zeitgemäßem Material zu arbeiten, wäre aber nicht total abwegig.

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