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Wie geht’s weiter in der Metro16.08.2023
Interview und Foto Thea Drexhage
MoX: In welcher Form wird die Metro aktuell geführt?
Heiko Schmidt: Die Metro ist aktuell in der Hand einer GmbH mit drei Anteilseignern. Philipp, Sina und mich mit jeweils 33 Prozent. Philipp ist unser Geschäftsführer. Das hat sich auch erst vor 1,5 Monaten geändert, als ich die letzten Anteile vom vorherigen Besitzer Jochen, der den Club vor 40 Jahren gegründet hat, abgekauft habe. Wir wollen aber, dass sich das mit der GmbH ändert, weil das nicht mit dem Programm zusammenpasst, was hier stattfindet, weil wir eine kulturlastigere Ausrichtung haben mit dem Fokus darauf, gute Veranstaltungen zu machen und ein diverses Programm zu haben, statt Gewinne zu erwirtschaften. Das wäre mit dem Laden in dieser Form auch gar nicht möglich, weshalb wir eine gemeinnützige GmbH gründen. Das ist die einfachste Möglichkeit, die Gemeinnützigkeit zu halten. Wir haben auch überlegt einen Verein zu gründen, aber das würde viele Schwierigkeiten mit sich bringen. Gerade sind wir im Um-wandlungsprozess und suchen eine Anwaltskanzlei, die uns dabei berät.
MoX: Wie lange seid ihr in dieser Form aktiv?
Laila Schuster: Philipp hat den Laden 2019 übernommen, kurz vor Covid und seitdem hat sich das Team auch einmal extrem gewandelt. Nach Corona sind viele neue Leute dazugekommen. Wir sind ein sehr frisches, junges Team aktuell.
Heiko Schmidt: Philipp hat den Laden damals für 1 Euro übernommen, weil die Situation da auch schon nicht gut war; Licht- und Musikanlage waren kaputt, das wurde nun alles repariert. Lange ist hier dann wegen Corona nichts passiert. Ich habe hier schon als Student auf 450 Euro Basis gearbeitet und letztes Jahr dann als Werkstudent. Besonders hier ist, dass nicht Philipp als Chef die Sachen vorgibt, sondern, dass wir alle entscheiden. Einmal im Monat haben wir eine Dienstbesprechung, wo wir im Team drüber reden, wie hier alles laufen soll.
MoX: Was ist für euch nötig, um als gemeinnützige GmbH arbeiten und wirtschaften zu können?
Heiko Schmidt: Es gibt eine Satzung, in der der Zweck der GmbH steht. Das wäre hier dann, einen Club zu betreiben, um Gewinne zu erwirtschaften. Die würde man dann umschreiben, sodass es heißt, Kulturveranstaltungen laufen zu lassen, besonders für junge Leute und die Überschüsse wieder in den Laden zu stecken. Es gibt noch andere Dinge, die dann wichtig sind. Das Finanzamt entscheidet am Ende, ob die Gemeinnützigkeit gegeben wird. Die Löhne dürfen nicht so hoch sein und es muss eben ein Kulturprogramm geben. Aus unserer Sicht erfüllen wir das und brauchen im Prinzip nur die geänderte Satzung und den Status.
MoX: Wie erklärt ihr die finanzielle Notlage?
Heiko Schmidt: Nach Corona hatten wir ein komplett neues Team, das eingearbeitet werden musste. Deshalb hat alles wieder etwas langsamer angefangen als bei Wiedereröffnung anderer Clubs. Aber ich denke, das haben wir trotzdem gut geschafft. Was wir aktuell merken, ist, dass durch die anderen globalen Krisen die Leute weniger Geld in den Taschen haben, besonders unser junges Publikum, das vielleicht den Eintritt und zwei Getränke zahlen kann und das war es dann. Und das ist eigentlich zu wenig.
Laila Schuster: Gleichzeitig steigen unsere Einkaufspreise, was wir so auch nicht komplett weitergeben können.
Heiko Schmidt: Es spielen auch Dinge mit rein, über die man sich erstmal gar keine Gedanken macht. Wir haben hier kein elektronisches Kassensystem und die Einführung davon wäre auch sehr teuer, weshalb wir keine elektronischen Bezahlmöglichkeiten haben. Und da ab 22-23 Uhr die Volksbanken und Sparkassen geschlossen haben, kommen hier ganz oft Leute an mit nur 10 Euro im Portemonnaie und können nicht mit Karte zahlen.
MoX: Wie sind eure Zukunftspläne, um den Club [font=Bembo]sichtbarer und attraktiver zu gestalten für ein neues [/font][font=Bembo]Publikum?[/font]
Laila Schuster: Ich glaube, wir machen so weiter, [font=Bembo]wie es die letzten Monate gelaufen ist, wo wir das[/font]
erste Mal so richtig eingespielt miteinander [font=Bembo]arbeiten konnten. Aber natürlich sind wir immer [/font][font=Bembo]daran, neue Möglichkeiten für die Metro zu [/font][font=Bembo]entdecken, um sie sichtbarer zu machen. Auch [/font][font=Bembo]durch andere Veranstaltungen als Partys. [/font][font=Bembo]Hoffentlich können wir uns darauf mehr konzentrieren. [/font][font=Bembo]Heiko Schmidt: Ich denke auch. Am Wochenende [/font][font=Bembo]läuft es eigentlich ganz gut. Was wir uns wünschen [/font][font=Bembo]ist, auch Kunstschaffenden weiterhin die [/font][font=Bembo]Möglichkeit zu geben, hier auszustellen oder unter[/font]
der Woche hier Konzerte zu machen. Aber dafür [font=Bembo]müssen auch ein paar Umbauten passieren, unsere [/font][font=Bembo]Bühne ist aktuell nicht so groß. Anfang des Jahres [/font][font=Bembo]haben wir mit Kneipenabenden montags und [/font][font=Bembo]mittwochs angefangen, wo es dann auch schon [/font][font=Bembo]Konzerte gab.[/font]
MoX: Ihr habt kürzlich eine Soliaktion gestartet, [font=Bembo]um etwas Geld in die Kassen zu spülen. Wie wird [/font][font=Bembo]das angenommen?[/font]
Heiko Schmidt: Sehr gut. Um den ganzen Transformationsprozess [font=Bembo]zu machen, einige Verbindlichkeiten[/font]
abzuzahlen und die Fixkosten zu [font=Bembo]decken, jetzt wo wir im Sommerloch weniger [/font][font=Bembo]Einnahmen haben, brauchen wir insgesamt [/font][font=Bembo]100.000 Euro mit Puffern und Steuern Davon [/font][font=Bembo]haben wir in zwei Wochen 12.000 Euro sammeln [/font][font=Bembo]können und das ist ein großer Erfolg, womit wir [/font][font=Bembo]nicht gerechnet haben.[/font]
Laila Schuster: Wir merken auch, dass es grad [font=Bembo]weitergeht. Viele sind durch den Film, den wir[/font]
gerade veröffentlicht haben, erst auf alles [font=Bembo]aufmerksam geworden. Und unsere Aufgabe ist es, [/font][font=Bembo]das alles weiterzutragen, um immer mehr neue [/font][font=Bembo]Menschen anzusprechen.[/font]
MoX: Gab es auch Reaktionen von der Stadt [font=Bembo]selbst?[/font]
Heiko Schmidt: Wir haben natürlich auch die [font=Bembo]Parteien kontaktiert und einige Gesprächseinladungen[/font]
bekommen. Aber solange wir die [font=Bembo]Gemeinnützigkeit nicht haben, wird auch die [/font][font=Bembo]Stadt nicht viel machen können.[/font]
Laila Schuster: Von der Stadt selbst gab es bisher [font=Bembo]auch keine Reaktion. Aber wir sehen auf Social [/font][font=Bembo]Media, wie viele andere Akteure und auch andere [/font][font=Bembo]Clubs aus Oldenburg unsere Solikampagne teilen [/font][font=Bembo]und für dieses Zusammenrücken sind wir sehr [/font][font=Bembo]dankbar.[/font]
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