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Eine Reise durch die Demokratie - Der Jugendclub der Kulturetage zeigte seine neuste Produktion05.06.2019
Text und Foto | Amelie Jacobs
Bei der Premiere in der Kulturetage am Montag dieser Woche erzählte „Ex post facto” die Geschichte der Demokratie in Athen. Von ihren Anfängen, bis hin zu dem Aufruf sich von den Vorstellungen und gesellschaftlichen Strukturen der Elterngeneration zu lösen und gemeinsam eine Einheit zu bilden ist alles dabei. Dem sehr minimalistischen Bühnenbild, welches aus einem großen Gerüstbau besteht, steht eine Inszenierung mit auffallenden Licht- und Soundeffekten, gelegentlichen Gesangs- und Gitarreneinlagen, sowie einer bunten, ausdrucksstarken Gruppe junger Schauspieler gegenüber.
Nach einer kurzen anfänglichen Verwirrung, welche durch ein Zusammenspiel von Lichtblitzen und in Netzen gefangenen Darstellern zustande kommt, werden die Zuschauenden über die gesellschaftlichen Differenzen des alten Griechenlands aufgeklärt und mit den jeweiligen Ängsten und Problemen der „Elite", welche ein hohes Ansehen und Einflussmöglichkeiten auf die Politik genießen darf und der ,,Kellerkinder”, die die untere Gesellschaftsschicht bildet, bekannt gemacht.
Energiegeladen widmet sich die Inszenierung den Auseinandersetzungen und Machtkämpfen zwischen den Gesellschaftsschichten, die sich in charakterstarken Rollen und gut durchdachten Texten sowie der sicheren Zusammenarbeit der Theatergruppe zeigt. Zudem werden den Zuschauenden viele anspruchsvolle und herausfordernde Denkanstöße geboten, wie beispielsweise die Frage welcher demokratische Staat benötigt wird, damit dessen Wirkungsfähigkeit in alle Schichten unserer Gesellschaft reicht.
Auch wenn es im Verlauf des Theaterstücks zu einigen abrupten und nicht immer klar nachvollziehbaren Wendungen, wie dem unbegründeten Sturz der Regierung oder dem plötzlichen Zusammenschluss der seit Generationen verfeindeten Gesellschaftsschichten kommt, wird die Problematik einer von Macht und Kapital gelenkten Demokratie klarsichtig dargelegt.
Das Stück endet mit dem Aufruf an die Elterngeneration, sich den neuen Vorstellungen der Jugend, von Freiheit und einer gleichberechtigten Gesellschaft in allen Schichten nicht in den Weg zu stellen und einer konkreten Definition davon, wie eine funktionierende Demokratie, in der jeder über dieselben Rechte und Möglichkeiten verfügt, auszusehen hat.
Alles in allem ist die neue Theaterproduktion „Ex post facto” ein wirklich gelungenes Stück, in dem der JUGENDCLUB seine Vision einer idealen demokratischen Gesellschaft erarbeitet hat. Als Zuschauer wird man dazu aufgefordert, sich mit schwierigen und sowohl politisch als auch gesellschaftlich brisanten Themen auseinander zu setzen.
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