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Auch das noch!11.09.2024



Text und Foto: Rüdiger Pannenborg

An der Hunte bog ich auf den Deich, begleitete das Fließen des Wassers, das ewige. Die Sonne schien, und ich hatte das Bedürfnis, “danke”zu sagen, beim lieben Gott oder sonst jemandem, sei es ein Er, eine Sie oder ein Es, für dieses Gefühl der Freiheit, das Vorankommen per eigener Übersetzung der Dinge. Ich glaube, der Herr Drais war einer der größten Revolutionäre der Geschichte.Wenn dann auch noch ein wenig Rükkenwind herrscht, dann sind wohl mehrere Gött/innen beteiligt.
Es beginnt ein Schweben, begleitet von Ansichten, rechts der Fluss,Wiesen, Gänsefamilien, Teichhühner mit den süßen kleinen schwarzen Nachwuchsbällchen, die Bisamratte mit Baumaterial im Maul, stoische Reiher am Ufer, auf Beute stierend. Hunde, die sich vor lauter Freude nicht halten lassen. An der Brücke über den Fluss in Hundsmühlen kreisen Störche. Seit vor 15 Jahren Naturfreunde ein Nest errichtet haben ist es zum 1.Mal besetzt – der mit Erfolg. Von einem Auto aus könnte man das jetzt alles gar nicht sehen.
Und da – da hinten – auf Höhe “unseres” Stegs, ja, da kommt sie,in der superkurzen rosa Hose, forsch ausschreitend, wie immer, die Geherin von der Hunte. Mutig, die Hose, sie ist nicht mehr ganz jung, aber im Älterwerden fallen öfter Normalitäten weg. Meine liebe ehemalige Liebe, die nun andere Prioritäten gesetzt, weg von der Anderliebe hin zur Selbst… und so weiter. `Hallo,hallo`,Umarmung unter Freudigen.
Habe vor 6 Monaten mein Auto abgegeben, habe gelernt: man kann sich genauso von einem Auto lossagen wie von einer Frau. Das ist Freiheit. Ich setze mich auf eine der zahllosen Bänke am Fluss. Seitdem ich Radfahrer bin, habe ich in der Stadt bis dahin unbekannte Plätze entdeckt, an denen man sich niederlassen kann. Die Zigaretten schmecken dann viel besser. Gerade vor ein paar Tagen landete ich in dem Wollen,eine Pause einzulegen, an der Auguststraße. Was für ein Erlebnis, per Rad diese wunderbar ausgebaute Strasse zu befahren, gleichberechtigt mit den vierrädrigen Boliden. Die müssen sich daran gewöhnen. Trotzdem habe ich mich in einem Judo-Klub angemeldet, um im Fall, daß einer der zahllosen Autofahrer, die meineVorfahrt “übersehen”, mich doch erwischen sollte, ich durch gekonntes Abrollen über die Kühlerhaube das Schlimmste verhindern kann. An der Ecke Blumenstraße ein Kiosk, zwar geschlossen, aber die Paletten laden zum Verweilen ein. Diese Hausecken habe ich nur aus fahrenden Fenstern wahrgenommen, noch nie wirklich. Direkt neben mir, ich bin fast erschrocken, steht ein kleiner Apfelbaum mit erstaunlich dicken Früchten. Die 10 Kilometer in die Stadt und 10 wieder zurück sind Gewohnheit geworden, haben ihren Schrecken verloren, habe 8 Kilo abgenommen und an Muskelmasse zugelegt, ein durchaus männliches Gefühl. Hach. Auch das noch.

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