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Queer und von hier24.06.2024



Text und Foto: Thea Drexhage




Diese besteht aus zwei übergeordneten Elementen: persönlichen Bezügen von Oldenburger*innen zur queeren Stadtgeschichte, welche sich beispielsweise in Postern, Schmuckstücken, Kleidung oder Geschichten zeigen und der Vorstellung von Vereinen, Organisationen und Institutionen der lokalen LGBTIQ+ Szene. Entstanden ist ein bunter, farbenfroher Raum mit vielen Dingen zum Entdekken, Reflektieren und Möglichkeiten sich selbst einzubringen. Die Ausstellung richtet sich dabei nicht nur an die queere Community sondern auch an jene, die a) mehr über Oldenburgs queere Stadtgeschichte lernen wollen oder sich b) mit den zahlreichen, im ersten Augenblick doch komplizierten Begrifflichkeiten auseinandersetzen mögen. Allyship zum Beispiel. Dies bedeutet frei übersetzt, eine marginalisierte Gruppe zu unterstützen, ohne ein aktiver Teil von ihr zu sein. So wie es beispielsweise das Stadtmuseum, das bisher keine queeren Inhalte in seiner Sammlung berükksichtigt, mit dem Open Objects Collective, so nennen sich die vier Student*innen, gemacht hat. Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann freut sich dabei über die Neuheit dieses Vorhabens. Es gäbe deutschlandweit betrachtet vielleicht einige spezialisierte Museen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, unter den Stadtmuseen sei es jedoch ein Novum. So sagt er: „Es muss Alltag werden, verschiedenen Akteuren in der Stadt eine Plattform zu bieten. Wir können nur gewinnen, durch neue Perspektiven von außen.“ Weitere Einblicke dazu gewährt er mit anderen Mitwirkenden des Stadtmuseums in einer Videoinstallation, die ebenfalls in der Ausstellung zu betrachten ist. Die Mitte des Raumes säumt ein, von allen Seiten betrachtbarer, Aufbau. Daran befinden sich Schreiben, Informationen und Gegenstände von diversen Organisationen, die sich an der Ausstellung beteiligen wollten. Im hinteren Teil, den alten Ankleidekabinen des Raums, findet man dann die gesammelten Objekte der Oldenburger*innen. Die genauen Geschichten dazu kann man sich in einem dicken Ordner in einer Sofaecke anschauen, die auch zum Austausch einlädt. Denn um eine stille, steife Ausstellung handelt es sich hierbei sicher nicht. Im Gegenteil.
Es lohnt sich außerdem, die Ausstellung noch einmal kurz vor Ende zu besuchen, denn wie die Leerstelle, die die queere Stadtgeschichte im Stadtmuseum hatte, gibt es auch in der Ausstellung noch einige Leerstellen, die von Oldenburger*innen während ihres Besuchs gefüllt werden können. Das Open Objects Collective nimmt auch weiterhin Spenden oder Leihgaben zur queeren Stadtgeschichte an, die entweder nach Ausstellungsende zurückgegeben werden, oder aber dauerhaft in die Sammlung des Stadtmuseums übergehen können.


Queer und von hier ist noch bis zum 7. Juli in der Haarenstraße 29 zu sehen.

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