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Fahrrad gerecht? Verkehrsausschuss stimmt für Ausbau des Quellenwegs28.05.2020



Text und Foto | Christoph Kienemann

Eigentlich sollte am Quellenweg eine Fahrradstraße entstehen, hierfür existierte bereits ein Beschluss von SPD und Grünen. In den Haushaltsberatungen vollzog die SPD dann aber eine Kehrtwende, gemeinsam mit CDU und FDP stimmte man nun für einen „fahrradgerechten Ausbau“. Damit soll den Wünschen der Anwohner*innen entgegengekommen werden.

Durch einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU und FDP wird die Verwaltung ab sofort Pläne für einen fahrradgerechten Ausbau des Quellenweges erarbeiten, die zudem die Belange der Anwohnerverkehre berücksichtigen sollen. Die Ergebnisse sollen den Bürger*innen in einer Informationsveranstaltung vorgestellt werden. Ziel des Ausbaus soll die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrende, Fußgänger*innen und Anwohner*innen sein. Wie genau ein „fahrradgerechter Ausbau“ aussehen könnte, werden erst die Planungen ergeben. Aus Sicht der Verwaltung komme ein „fahrradgerechter Ausbau“ einem üblichen Aus-Baustandard einer Straße in einer Tempo-30-Zone sehr nahe. Radfahrer*innen würden hier bereits auf der Fahrbahn fahren und der Gehweg stehe den Fußgänger*innen zur Verfügung. Einen Vorrang des Radverkehrs gäbe es hier nicht. Letzterer würde allerdings bei der Einrichtung einer Fahrradstraße hergestellt. Eine fahrradgerechte Gestaltung könnte sich daher in der Einrichtung von Querungshilfen an den Einmündungen und der Kennzeichnung von Parkplätzen zeigen. Kritik am Beschluss kam sowohl von der Grünen-Ratsfraktion als auch vom ADFC. „Hier könnte eine undefinierte Situation entstehen“, so Heinrich Book, vom ADFC. „Wir bleiben bei unserem Beschluss zur Fahrradstraße“, erklärte Pierre Monteyne (Grüne).
Weiterhin befassen will sich die Verwaltung mit Planungen für den Ausbau der Radwege in die Umlandgemeinden. Es bestünde einerseits ein Bedarf an Radschellverbindungen zwischen Oldenburg und den Gemeinden Hatten sowie Wardenburg, andererseits auch zwischen Oldenburg und Bad Zwischenahn. Für die Verlängerung der Radroute Süd ist eine Machbarkeitsstudie möglich, im Anschluss könnten Fördermittel für den Ausbau der Verbindungen beantragt werden. Weiterhin stehe die Verwaltung mit der Gemeinde Bad Zwischenahn in Kontakt und werde die Ergebnisse dem Verkehrsausschuss vorstellen. Für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Radroute Süd sind 30.000 € im Haushalt 2020 eingeplant.
VWG-Geschäftsführer Michael Emschermann stellte einige Punkte aus dem Tarifgutachten für den Oldenburger ÖPNV vor. Demnach soll es in Zukunft wieder ein Kurzstreckenticket geben und die Einführung einer „neutralen Zone“ soll Fahrten von und in einige Umlandgemeinden günstiger werden lassen. Aufgrund der Corona-Epidemie wir die VWG wohl in diesem Jahr einen Umsatzeinbruch von 3 Millionen Euro verzeichnen. Emschermann erwartet, dass die Auswirkungen noch bis zum Jahr 2022 zu spüren sein werden. Es gelte nun, das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen.

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