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Bündnis gegen Fliegerhorst-Straße27.08.2020



Text: Christoph Kienemann
Die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems, BINSE (Bürgerinitiative für Naturschutz und Stadtökologie), BUND OL, Fridays For Future OL, Greenpeace OL, Students For Future OL, Parents For Future OL und NABU OL sammeln derzeit Unterschriften gegen den Bau der Verbindungsstraße zum Fliegerhorst. Die Aktivist*innen wollen die Ratsmehrheit zum Umdenken bewegen und den Bau der Straße verhindern. Für diesen Zweck hat das Bündnis eine Petition auf der Plattform weact.campact.de gestartet, die bisher über 2.300 Bürger*innen unterzeichnet haben. Darüber hinaus ist am 29. August ein Info-Stand am Lefferseck geplant. Hier soll es ab 10 Uhr Informationen über die Petition geben. In seinem Aufruf an die Stadt und den Rat argumentiert das Bündnis, dass der Bau der 28 Meter breiten Straße durch ein naturschutzwürdiges Gebiet mit Wald, Feuchtwiesen und stehenden Gewässern ein artenreiches Stadtbiotop zerstören würde. Für die Oldenburger*Innen ginge damit ein großes Stück grüne Stadt-Lunge verloren, so das Bündnis. Anstatt der Förderung nachhaltiger Verkehrskonzepte würde an dieser Stelle mit viel Geld wieder der motorisierte Individualverkehr bevorzugt.
Das Gebiet vom Heidbrook-Wald über die Feldwische-Teiche bis zum Wald auf dem Fliegerhorst seien naturschutzwürdige, sehr wertvolle, unter Schutz stehende Biotope für Amphibien, Vögel, Fledermäuse und viele andere Tiere und Pflanzen: „Seit 20 Jahren versuche ich im Rahmen unserer Amphibienschutzarbeit dieses Gebiet mit seiner Artenvielfalt zu erhalten und nun soll es einer Verkehrsplanung aus der Mottenkiste zum Opfer fallen“, kritisiert Sabine Reimer von BUND Oldenburg. Auch die For Future Bewegung schließt sich dem Protest an: "Dass in Zeiten von Klimakrise und Artensterben eine Straße durch ein intaktes Biotop gebaut werden soll, das gutachterlich als naturschutzwürdig bewertet wurde und dessen Amphibienvorkommen zu den bedeutendsten im Nordwesten zählt, halte ich für einen Skandal“, so Carlsson Skiba (Students for Future). Die Initiative kritisiert neben den Auswirkungen auf Flora und Fauna auch die Kosten des Projektes. Zu den Baukosten von 14,6 Millionen Euro würden weitere Kosten durch die Erstellung von Ausgleichsflächen für Pflanzen und Amphibien kommen. Das Geld sollte besser in eine nachhaltige Stadtentwicklung fließen.
Die geplante Verbindungsstraße soll die Gewerbe- und Neubaugebiete auf dem ehemaligen Fliegerhorst an die Ammerländer Heerstraße anbinden. Sie verläuft im westlichen Teil des Plangebietes. Die Trasse soll direkt neben dem Betrieb Farben Ullmann in die Ammerländer Heerstraße münden. Die Verwaltung erwartet durch den Bau des neuen Stadtteiles 8.700 Fahrzeugbewegungen, die auch über die neue Verbindungsstraße abgewickelt werden sollen.

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