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MoX Soundcheck KW1616.04.2025











Texte: Horst E. Wegner
Frank Popp Ensemble: WAVES (VÖ: 11.4.)
Nach mehrjähriger Produktionspause bringt sich uns das Frank Popp Ensemble mal wieder mit einer seiner musikalischen Zeitreisen zurück in die goldene Ära von Sixties-Soul bis Nineties-Indierock ins Bewusstsein. Wie gehabt schart der gelernte Grafikdesigner, Düsseldorfer Freizeit-DJ und Strippenzieher Popp für „Waves“ das bewährte Ensemble sowie diverse gesangsstarke Gastmusiker um sich. Gemeinsam ersinnt man den altbekannten Mix aus Vintage-Samples, die neu arrangiert und mit Beats sowie minimalen Instrumentalparts gekonnt verdichtet werden. Der Partysound, der somit das Beste aus früheren Zeiten mit heutiger Technik verbindet, gelingt dem seit der Jahrtausendwende aktiven Ein-Mann-Projekt mit Indie-Disco-Kracher-Händchen gewohnt wohldurchdacht tanzbar.


Tara Nome Doyle: EKKO (VÖ: 11.4.)
Tara Nome Doyle ist dank einer norwegisch-stämmigen Mutter und einem irischen Vater als in Berlin-Kreuzberg geborenes Selfmade-Wunderkind mehrsprachig in einem musikalisch geprägten Haushalt groß geworden. Crossmedial interessiert arbeitet sie gleichermaßen gern an Soundtracks für Netflix-Serien wie sie beim Berliner Festival Popkultur mitmischt oder sich auf ihrem jetzt anstehenden dritten Album „Ekko“ von den Figuren Echo und Narziss aus Ovids Metamorphosen inspirieren lässt. Im Endeffekt klingt das mal wieder weniger verkopft, sondern eher vertrackt, „als ob Kate Bush Lieder von Nick Cave im Berliner Technotempel Berghain singt“, wie ein Spiegel-Redakteur seine Eindrücke über Doyles Debütalbum „Alchemy“ anno 2020 zusammenfasste. Auf den Punkt gebracht fällt „Ekko“ eindeutig meditativ aus, ist in sich stimmig entrückt.


Companion Songs: THE TIME WE HOLD (VÖ: 11.4.)
Obwohl Marco Mlyneck und Max Andrzejewski sich schon in der Schule kennenlernten, schlossen sie sich erst nach Beendigung dieser Lebensphase zum Psychedelic-Folk-Duo Companion Songs zusammen. Auf ihrem EP-Erstling von 2020 präsentierte sich das Kölner Gespann noch arg verkopft und experimentell, was man auf dem im Jahr drauf folgenden Debüt-Longplayer „Paper Parachute“ schon wesentlich mainstreamiger klingen ließ. Und nachdem sich Gitarrist Mlyneck und Schlagzeuger Andrzejewski jetzt auf „The Time we hold“ sogar aufs Singen verständigen mochten, verströmen ihre Indierock-Balladen eindeutig Pop-Qualitäten, punkten mit poetisch-persönlichen Sound-Miniaturen.


Gong Wah: THE HEALING VOLUME (VÖ: 14.4.)
Die Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums fiel seinerzeit mit der Lockdown-Phase der Corona-Krise zusammen, konnte die 2018 in Köln gegründete Indierock-Combo Gong Wah allerdings nur bedingt vom Weitermachen abhalten. Vom Fünfer auf Dreier-Stärke reduziert modifizierte die gebürtige Lüneburgerin Inga Nelke – der Kritikerkollegen gern nachsagen, dass sie wie Blondie oder Courtney Love als Frontfrau bei The Velvet Underground singen würde -, den düster-psychedelischen Proto-Punk-Stil der Gründerzeit hin zu poppig-melancholischen Dreieinhalb-Minütern, die sich dem DIY-Spirit der New Wave-Ära hörbar verpflichtet fühlten. Die zehn neuen Songs des anstehenden Albums „The Healing Volume“ fallen abermals melodiöser aus, thematisieren die Sehnsucht nach einer besseren Welt. Eingängige Texte, hitverdächtige Balladen – furios tanzbar.


Maya Fadeeva: EDGE OF EDEN (VÖ: 18.4.)
Das musikalische Talent der 1987 im russischen Leningrad geborenen Maya Fadeeva wurde früh erkannt und nach Kräften gefördert – indem man das Wunderkind schon im Alter von sieben Jahren an einer Musikschule für Hochbegabte in St. Petersburg anmelden konnte. Im Jahr drauf durfte Maya dann sogar einen Auslandsaufenthalt in New York absolvieren, übersiedelte als Elfjährige mitsamt ihrer Familie nach Deutschland. Die nächsten Stationen auf der Karriereleiter: Studium in den Niederlanden, wo das musikalische Chamäleon in Maastrich den Bachelor of Music im Fach Jazzgesang absolvierte, anno 2018 ihr Debütalbum unters an Pop, Reggae und Swing-Klängen interessierte Publikum brachte – was eindeutig beweist, wie wandlungsfähig Mayas Stimme ist.  „Edge of Eden“ hält erst recht die Balance zwischen Jazz, Pop, Soul, Funk und HipHop, vermittelt Groove und Lebensfreude. Mitreißend!

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