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MoX Soundcheck KW1830.04.2025











Texte: Horst E. Wegener


Candice Night: SEA GLASS (VÖ: 25.4.)
Wer Candice Night singen hört, kann verstehen, weshalb Ex-Deep Purple-Gitarrist und Rainbow-Frontmann Ritchie Blackmore seinerzeit nicht lange überlegen musste, ob er diese junge New Yorker Radiopraktikantin in seine Band holen sollte. Die Neue steuerte der Truppe bald auch eigene Songkompositionen bei und gehörte zu den Gründungsmittgliedern des Nachfolgeprojekts Blackmore´s Night. In dieser Formation verlegte sich das Strippenzieher-Duo Blackmore/Night höchst erfolgreich aufs Ausloten der Kombination Renaissancemusik und Folkrock, übernahm sie den Lead-Gesangspart während er zwischen Akustik- und E-Gitarre hin und her wechselte. Gelegentlich setzte die mittlerweile mit Gitarren-Legende Blackmore verheiratete Sängerin eigene Projekte in die Tat um, bei denen Night sich weit weniger durchs Mittelalter inspirieren ließ, sondern eher mit Rock, Country nebst melodiösem Akustik-Pop liebäugelt. Was ihr aktuelles Solo-Album „Sea Glass“ mitnichten beliebig oder zu glattgebügelt ausfallen lässt, es zutiefst persönlich und eindeutig hörenswert gestaltet!


Matt Andersen: THE HAMMER & THE ROSE (VÖ: 25.4.)
Ist´s nicht nach wie vor ein Wunder, dass der kanadische Vorzeige-Bluesman Matt Andersen angesichts seiner vielen Konzerte, die er übers Jahr absolviert, überhaupt noch Zeit fürs Aufnahmestudio findet? Allerdings kommt es uns allemal gelegen, dass der seit 2002 professionell klampfende Performer nun schon seinen elften Longplayer an den Start bringt. Und wie gewohnt ist man seinem souligen Bariton und Andersens nicht minder virtuoser Beherrschung seines Instruments vom ersten Song weg verfallen wie ein Junkie auf Entzug – wenig verwunderlich, wenn wir bedenken, dass die Klasse des Gitarristen schon 2010 im US-amerikanischen Blues- und Soul-Mekka Memphis, Tennessee mit der International Blues Challenge Trophäe gewürdigt wurde, eine Auszeichnung, die ihm als dem ersten Kanadier seit Bestehen dieses renommierten Festivalreigens zuerkannt wurde. Kurzum: Der typisch erdige Mix aus Blues, Folk und Roots-Rock, den der unentwegt tourende Weltenbummler im Kreis seiner Begleitband zelebriert, gerät auf „The Hammer & The Rose“ gewohnt outstanding.


The Shattered Mind Machine: ACHILLES HEEL (VÖ: 25.4.)
Aus Anlass ihres zehnjährigen Bandjubiläums beschenkt sich das Schweizer Post-Punk-Dark-Wave-Trio The Shattered Machine mit einem neuen Album – das innerhalb von nur fünf Tagen im Winterthurer Hobbykeller ersonnen, geprobt und eingespielt wurde. Der Fanbase dürfte überdies klar sein, das einen da kein gefälliger Jubiläums-Longplayer erwartet, sondern Alternative-Rocksongs, gleichermaßen düster-dringlich wie DIY-ehrlich kantig. Definitiv nichts zum Chillen!
Gentle Giant: PLAYING THE FOOL (VÖ: 2.5.)
In den glorreichen 1970ern, als Prog-Rock-Formationen wie Yes, ELP oder Genesis mit ihren Konzeptalben en vogue waren, zählte Gentle Giant zu den experimentierfreudigsten Formationen – schon allein, weil die von den Gründungsmitgliedern Phil, Derek und Ray Shulman zusammengetrommelten Mitstreiter sich größtenteils als begnadete Multiinstrumentalisten einbringen konnten. Bis New Wave aufkam erwies sich die Kombination aus klassischen Kompositionstechniken wie Kontrapunkt und Polyphonie sowie klassische Instrumentationstechniken mit einem breiten Spektrum von Musikstilen, darunter Folk, Soul, Jazz und Kammermusik als zukunftsweisend. Anno ´80 löste sich Gentle Giant auf – und nachdem Toningenieur Steven Wilson in den 2010er Jahren einige Alben der legendären Prog-Rocker neu abgemischt hatte, schiebt er jetzt ein Re-Issue der ´77 nur teilweise veröffentlichten Live-Konzerttouraufnahmen nach. Ohrenöffnend.


Oi Va Voi: THE WATER´S EDGE (VÖ: 2.5.)
Die Art und Weise, wie schon die Gründungsmitglieder von Oi Va Voi ab Ende der 1990er Jahre ihre ganz unterschiedlichen Vorlieben für Jazz, HipHop, Rock, Drum´n´Bass mit synthetischen Clubsounds und Klezmer mischen mochten, katapultierte die Truppe trotz etlicher Pausen und Besetzungswechsel stets verlässlich übers gängige Pop-Einerlei hinaus. Die aktuelle Scheibe bringt uns ein furioses Klangspektakulum und kraftvolles Bekenntnis zur Notwendigkeit nahe, Spaltungen zu überbrücken, um als Menschheit gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten zu können. So belehrend sich dieser Appell möglicherweise anhören mag, fällt das Ergebnis doch durch die Bank weg poppig-tanzbar aus.

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