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Für die Wagemutigen: Filmfest Oldenburg geht in die 26. Auflage14.08.2019



text und foto  |  Christoph Kienemann
Das Oldenburger Filmfestival naht und Direktor Torsten Neumann verkündete auf einer Pressekonferenz erste Programmhighlights und zwei neue Preise. Auch in diesem Jahr stechen die vielen Erstlingswerke aus dem Programm hervor, wodurch das Filmfest seinen Ruf als Ort der Entdeckungen festigen kann und wieder einmal ein Programm auf die Beine stellt, das vor allem – aber nicht nur – die Wagemutigen unter den Cineasten ansprechen wird.

Das fünftägige Festival findet in diesem Jahr zwischen dem 11. und 15. September statt. Was macht ein Festival-Leiter eigentlich, in der Zeit zwischen zwei Festival? In erster Linie müssen natürlich jede Menge Filme geschaut werden, zudem gilt es, neue Ideen für das kommende Filmfest zu entwickeln, damit Letzteres auch in der 26. Ausgabe nicht auf der Stelle tritt. In diesem Jahr sichteten Neumann und Team über 1.000 Einsendungen von FilmemacherInnen, die ihr Werk gerne auf einer Leinwand in Oldenburg sehen wollten. „Auffällig bei den über tausend Einsendungen in diesem Jahr war die Anzahl der hervorragenden Erstlingswerke“, merkte Neumann an. Oldenburg hat sich in den letzten Jahren zu einer Plattform für junge FilmeacherInnen entwickelt und fördert auf diese Weise immer wieder innovatives Kino, abseits des Mainstreams. „Man kann klar sagen, dass sich das Indie-Kino qualitativ nach oben bewegt, vielleicht profitiert es auch von der Krise des Studio-Kinos“, so Neumann. Während Hollywood sich immer mehr auf Fortsetzungen und Prequels zu erfolgreichen Filmreihen verlegt, bietet der Indie-Bereich der Branche noch Raum für Filme, die neue kinematografische und erzählerische Wege gehen wollen.
Um diesen Trend zu unterstützen soll es beim Filmfest zwei neue Preise geben: Einmal den Preis für den besten Debütfilm, dotiert mit 3.000 Euro und unterstützt durch den Oldenburger Ginproduzenten Christian Heck sowie den Audacity Award innerhalb der Midnite Xpress-Reihe. Letzterer wird gemeinsam mit der Kultkneipe Marvins vergeben. „Wir wollen natürlich wie jedes Jahr mit einem riskanten Programm das Publikum herausfordern“, so Neumann. Weiterhin vergeben werden der Publikumspreis für den besten Indie-Film, die Seymour Cassel Awards für die beste schauspielerische Leistung und der Preis für den besten Kurzfilm. Zurückkehren wird hingegen der Kinobrunch vor den Sunday Shorts, womit eine Filmfesttradition wieder aufgenommen werden soll.
Darüber hinaus stellte Neumann bereits erste Programmhighlights vor. So darf sich das Publikum auf den indisch amerikanischen Film „Cat Sticks“ freuen, der bereits erfolgreich beim Slamdance Festival lief und sich dem Thema der verlorenen Jugend Kalkuttas widmet. In „Cuck“ erzählt Rob Lambert die Radikalisierungsgeschichte eines Einzelgängers und zeichnet ein Panorama des paranoiden Amerikas der Trump-Ära. „In Full Bloom“ zeigt die Geschichte zweier Boxer und ihres inneren Kampfes, die zudem in der Nachkriegszeit die Hoffnungen der USA und Japans auf ihren Schultern tragen müssen. Freuen kann man sich zudem auf einige Gäste. So kommen mit Timothy V. Murphy und Haley Bennett zwei Größen des amerikansichen Films nach Oldenburg. Die Schauspielerin, Musikerin, Regisseurin und Autorin Bella Thorne wird darüber hinaus ihren Kurzfilm „Him and Her“ als Weltpremiere in Oldenburg vorstellen. Natürlich wird auch der deutsche Film vertreten sein, Bergdoktor Hans Sigl wird die TV-Produktion „Flucht durchs Höllental“ präsentieren. Der Vorverkauf für das Festival startet Ende August und findet bei Käthe Kaffee in der Kaiserstraße statt.

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